Irre Aktion mitten in Wien – ein junger Ukrainer surft auf U-Bahnen und klettert ungesichert auf Baustellen herum. Die Wiener Linien warnen jetzt und erstatten Anzeige. Der „Krone“ verrät der 22-Jährige, warum er mit seinem Leben spielt.
Es sind Bilder und Videos, die sprachlos machen. Mit bis zu 80 km/h rast die U2 über die Gleise der Donaustadtbrücke. Auf dem Dach der U-Bahn-Garnitur steht ein 22-jähriger Ukrainer und hebt dabei die Arme. Die strengen Sicherheitsvorkehrungen der Wiener Linien konnten die beiden jungen Männer von der lebensgefährlichen Aktion nicht abhalten.
Bei voller Fahrt laufen sie über das glatte Dach. Ein anderes Mal sitzt der junge Mann auf einem Zug der U4 – mitten in der Stadt. Auch zur U2xU5-Baustelle konnte sich der Adrenalinjunkie gemeinsam mit Freunden Zutritt verschaffen. Was ihn dazu antreibt?
U-Bahn-Surfer gesteht: „Ein Gefühl von Freiheit und Adrenalin“
„Es ist ein Gefühl von Freiheit und Adrenalin. Das ist wie ein Abenteuer und eine ziemlich schwierige Aufgabe. Wie in einem Spiel muss man durchgehen, alle Schwachstellen studieren, sie finden und dann alles so korrekt wie möglich machen, um an die Spitze zu gelangen. Weshalb man dann noch mehr Freude empfindet, wenn man oben ankommt, oder eben umgekehrt, im Untergrund“, so der Tourist aus Dnipro (Ukraine) zur „Krone“. Dass er sich damit in absolute Lebensgefahr begibt, nimmt er in Kauf. Sein irres Hobby will er jedenfalls trotzdem fortsetzen.
Wiener Linien erstatten Anzeige und warnen
Von den Wiener Linien heißt es dazu nur, dass man über den Fall informiert sei und der Sache nachgehe. Zudem wurde Anzeige erstattet. Mit einer eindringlichen Warnung: „Solche Aktionen sind absolut lebensgefährlich. Der Zug könnte jederzeit bremsen und die Personen am Zug ungeschützt nach vorne schleudern. Unsere Fahrgäste bitten wir, dass sie die Notrufeinrichtungen am Bahnsteig oder im Zug betätigen, sollten sie U-Bahn-Surfer bemerken“, so die Wiener Verkehrsbetriebe.
Kein TikTok-Video oder Selfie der Welt ist es wert, auf eine U-Bahn oder Straßenbahn zu klettern. Glücklicherweise kommt das selten vor, denn die meisten Menschen wissen, wie lebensgefährlich derartige Aktionen sind.
Wiener Linien
Und wie konnte sich der junge Mann Zutritt den U-Bahn-Baustellen verschaffen? „Es ist ausdrücklich verboten, Baustellen ohne Genehmigungen zu betreten. Alle Baustellen sind mit Absperrungen, Bauzäunen, Sicherheitskennzeichnungen und/oder mit Zutrittskontrollsystemen gesichert“, so die Wiener Linien zur „Krone“.
„Diese Vorkehrungen sollen den Zutritt von nichtberechtigten Personen verhindern und gleichzeitig auf die Gefahren, die auf einer Baustelle bestehen, hinweisen“, erklärt das Unternehmen weiter. Das unbefugte Betreten einer Baustelle sei äußerst gefährlich. Um Unfälle zu vermeiden und die Sicherheit aller zu gewährleisten, sei es unerlässlich, „die Absperrungen und Warnhinweise zu respektieren“. Jedes Zuwiderhandeln werde zur Anzeige gebracht.
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