Die Instandsetzungsarbeiten nach den Murenabgängen und Sturzfluten im Arlberggebiet werden die Einsatzkräfte und Straßenerhalter wohl noch Tage und Wochen auf Trab halten. Im hauptbetroffenen St. Anton wird auch am Montag gebaggert und gepumpt – am gesperrten Arlbergpass wurde inzwischen ein „Provisorium“ errichtet. Über Nacht wird die Straße freigegeben – jedoch nicht für Lkw.
Mit Stand Montagmittag war die Arlberg-Bundesstraße bzw. Passstraße (B197) noch gesperrt. Auf Vorarlberger Seite wurde inzwischen ein Provisorium an der unterspülten Stelle errichtet, so Vorarlbergs Sicherheitslandesrat Christian Gantner (ÖVP).
Über eine etwaige Öffnung der aktuell aufgrund der Sperre des Arlbergtunnels (Sanierung) wichtigen Straßenverbindung wurde dann am Nachmittag bei einer Besprechung der Einsatzleitung entschieden.
Fahrbahn teilweise weggerissen
Eine Mure, die vor St. Christoph am Arlberg (Tirol) noch auf Vorarlberger Seite abgegangen war, hatte Freitagabend die gesamte Fahrbahn der Arlbergstraße verlegt. Die Straße wurde dabei stark unterspült, bzw. es wurde ein Teil der Fahrspur Richtung Tirol auf einer Länge von rund 60 Metern weggerissen.
Die Aufräum- und Instandsetzungsarbeiten hätten umgehend begonnen, noch am Wochenende sei ein Provisorium errichtet und asphaltiert worden, so Gantner gegenüber der APA.
Warten auf grünes Licht aus Tirol
Damit könne laut dem Landesrat der Verkehr, auch der Schwerverkehr, einspurig und vermutlich mit Ampelregelung wieder passieren. Für eine Freigabe musste man aber die Beratungen in Tirol abwarten.
Nach einer Sitzung in der Bezirkshauptmannschaft Landeck tagte um 13 Uhr die Einsatzleitung, dort wurde über die weitere Vorgangsweise entschieden.
Allgemeiner Verkehr darf nachts rollen, Lkw noch nicht
Gegen 15.15 Uhr gab es dann eine Entscheidung. „Mit einem gemeinsamen Kraftakt ist es gelungen, die B197 Arlbergstraße wieder in dem Maße zu ertüchtigen, sodass die Einsatzleitung vor Ort die Passstraße zumindest in den Nachtstunden wieder für den Verkehr freigeben kann. Untertags bleibt die Straße bis auf Weiteres gesperrt“, so das Land Tirol in einer Aussendung. Heißt konkret: „Die Arlbergstraße ist damit nur im Zeitraum zwischen 20 Uhr und 7 Uhr für den allgemeinen Verkehr freigegeben. Von 7 bis 20 Uhr ist die Straße für den gesamten Verkehr gesperrt. Die aufgrund der Sperre des Arlbergtunnels bestehenden Beschränkungen für den Schwerverkehr, bleiben auch während der Nachtöffnung aufrecht.“
Diese Regelung gilt zunächst bis Ende der Woche. Am Freitag erfolgt eine neuerliche Beurteilung der Lage.
Aufräumarbeiten laufen weiter auf Hochtouren
Im hauptbetroffenen St. Anton auf Tiroler Seite laufen indes auch am Montag die Aufräumarbeiten weiter auf Hochtouren.
„Es wurde wieder die ganze Nacht durchgearbeitet“, so Peter Mall vom Krisenstab. 250 Einsatzkräfte seien an Ort und Stelle, die Geschiebebecken ausräumen und Häuser wieder instandsetzen.
Allerdings seien die Arbeiten „nicht am Freitag fertig, das sind gröbere Projekte“, hielt er fest. Unnötige Fahrten in der Region sollten möglichst vermieden werden, appellierte er.
Die Angst vor erneuten Erdrutschen sei indes nicht gegeben, meinte Mall. Während der Nacht habe es nur leicht geregnet, Montagvormittag gab es keinen Niederschlag. Mit der Wetterbesserung sei die Prognose auch gut.
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