Rückschlag für Moskau
Ukrainer zerstören letzte Brücke in Region Kursk
In der russischen Region Kursk wurde offenbar die letzte Brücke in einem wichtigen Frontabschnitt von der ukrainischen Armee zerstört. Die Versorgung von Moskaus Truppen wird dadurch erheblich erschwert.
Die Ukraine kann einen neuerlichen Erfolg in der Kursk-Offensive, die die russische Armee seit zwei Wochen auf Trab hält, verzeichnen. „Der Feind hat die letzte stationäre Brücke über den Fluss Sejm im Ort Karisch zerstört“, erklärte der russische Kriegsberichterstatter Juri Podoljak auf Telegram. Ein Vertreter des russischen Ermittlungskomitees berichtete laut der Nachrichtenagentur Reuters: „Am 18. August wurde durch gezielten Beschuss von Wohngebäuden und ziviler Infrastruktur im Dorf Karyzh mit Raketen- und Artilleriewaffen eine dritte Brücke über den Fluss Sejm beschädigt.“
In diesem Beitrag wird eine Karte der Region mit den Standorten der drei zerstörten Brücken gezeigt:
Russische Ortschaften nun von übrigem Gebiet abgeschnitten
Der Kursker Gouverneur Alexej Smirnow berichtete am Freitag, dass eine strategisch wichtige Autobrücke mit einem Mehrfachraketenwerfer vom US-Typ Himars beschossen und anschließend durch den Schlag mit einer Gleitbombe zerstört worden sei. Dutzende Ortschaften in der Grenzregion waren damit vom übrigen Gebiet abgeschnitten.
Am Sonntag wurde von der Zerstörung einer weiteren Brücke am Vortag berichtet: Das Bauwerk in der Nähe des Dorfes Zvannoe, die zur Evakuierung von Zivilisten genutzt werde, sei betroffen. Ein herber Schlag für Moskau: Die Versorgungskapazität der russischen Truppen, die den Angriff abwehren wollen, wurde dadurch eingeschränkt, wie ein Befehlshaber der ukrainischen Luftwaffe erklärte.
Russland droht Umzinglung von Truppen
Nun sei auch die dritte und letzte Brücke über der Seim außer Gefecht gesetzt. Der Transport schweren Militärgeräts werde dadurch immer schwieriger – die Verlegung von russischen Soldaten in das umkämpfte Gebiet wird damit ebenfalls erschwert. Die Lage für Moskau wird damit immer heikler: „Wenn die russischen Soldaten nicht abrücken, dann werden sie umzingelt. Wenn sie abrücken, dann lassen sie ein großes Gebiet ohne Schutz“, erklärte Militärbeobachter Jan Matwejew.
Mit der seit zwei Wochen dauernden Offensive bei Kursk hat die Ukraine den Krieg gegen die russische Invasion erstmals auf das Gebiet des Gegners verlagert. Es ist auch das erste Mal seit dem Zweiten Weltkrieg, dass wieder ausländische Truppen auf russischem Staatsgebiet stehen. Trotzdem sind die russische Armee und die Sicherheitsbehörden schwerfällig bei der Gegenwehr.
Intensiver Beschuss auch auf ukrainische Gebiete
Auf eigenem Gebiet stehen die ukrainischen Verteidiger weiter schwer unter Druck. Der Generalstab in Kiew berichtete von 145 russischen Sturmangriffen entlang der Front am Sonntag. Davon hätten sich allein 45 Angriffe gegen den Frontabschnitt Pokrowsk im ostukrainischen Gebiet Donezk gerichtet. Diese Zahlen sind nicht im Detail überprüfbar, liefern aber einen Hinweis auf die Intensität der Gefechte.
Die ukrainische Luftwaffe wehrte nach eigenen Angaben in der Nacht alle elf Kampfdrohnen ab, mit denen die russische Armee angriff. Das russische Verteidigungsministerium berichtete seinerseits, mehrere ukrainische Drohnen seien abgeschossen worden.
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