Ein befremdlicher Vorfall sorgt für Wirbel im Bundesheer: Eine Ausbilderin soll Grundwehrdienern Oralverkehr angeboten haben, um die jungen Soldaten zu „motivieren“. Zudem schockte sie mit Nazi-Sagern und bedachte ihre Schützlinge mit unangemessenen Kosenamen – dennoch gab es für die Frau im Rang des Korporal keine Konsequenzen.
Zeugen berichteten von der verbalen Entgleisung der Bundesheer-Ausbilderin, wie die „Presse“ berichtete. „Muss ich euch jetzt einen blasen, damit ihr motiviert seid?“, soll die Betroffene ihre Truppe gefragt haben. Zwei Wochen später soll sie kurz vor einer Angelobung erklärt haben: „Ein Bier und ein Blowjob am Abend und dann passt es eh schon wieder.“
Spitznamen von Barbie bis Dönermann
Zudem soll sich die Frau Korporal mehrere Spitznamen für die Grundwehrdiener ausgedacht haben. Sie nannte die jungen Soldaten dem Bericht zufolge Barbie, Wackeldackel, Hanni, Schnucki, Brille, Dicker, Dönermann oder Großmaul.
Die Frau habe die Verwendung der Spitznamen damit begründet, dass sie sich die richtigen Namen nicht habe merken können. Die so Angesprochenen hätten sich deshalb nie beschwert, rechtfertigte sich die Ausbilderin.
Der Fall landete dennoch vor der Bundesdisziplinarbehörde. Diese zog aber keine Konsequenzen: Laut „Presse“ sah die Behörde nämlich zu wenig Substrat in den Anschuldigungen, daher wurden keine Maßnahmen ergriffen.
Aussage zu „erheiternd“ für sexuelle Belästigung
Die Aussagen zum Oralverkehr wurden von den betroffenen Soldaten zwar bestätigt, diese seien von diesen aber nicht ernst genommen worden. Die Disziplinarbehörde hielt fest, ein Grundwehrdiener hätte nach der Aussage „erheitert den Ort verlassen“. Dadurch wurde sie nicht als sexuelle Belästigung gewertet.
Ausbilderin erklärte: „Putzen macht frei“
Auch weiteres mutmaßliches Fehlverhalten wurde unter die Lupe genommen. Die Ausbilderin soll einen Soldaten gestreichelt und zwei andere „Kanaken“ genannt haben. Als Antwort auf die Frage eines Soldaten, warum er seine Waffe reinigen müsse, habe sie erklärt: „Putzen macht frei“. Dieser Spruch nimmt wohl Anleihen an der Nazi-Parole „Arbeit macht frei“, die als Toraufschrift an den nationalsozialistischen Konzentrationslagern prangte.
Diese Aussagen wurden von der Ausbilderin bestritten: „Meine halbe Familie stammt aus Polen und daher würde ich diesen Slogan nie verwenden“, soll die Frau erklärt haben. Das Verfahren gegen sie wurde schließlich eingestellt. Man dürfe nicht jede spontane Äußerung „auf die Goldwaage“ legen, begründete die Disziplinarbehörde diesen Schritt.
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