Vom „Terrorist von Ternitz“ bis zur steigenden Internet-Kriminalität. Wie sicher sind wir in Niederösterreich eigentlich noch? Im „Krone“-Gespräch gibt Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) in St. Pölten nun Antworten.
Ternitz als Terrorzentrum? Nach der Absage der Talyor-Swift-Konzerte wegen eines 19-Jährigen mutmaßlichen Bombenbastlers aus Niederösterreich zeige sich, dass die Radikalisierung nicht mehr in Hinterhof-Moscheen, sondern in Internetforen stattfindet, erklärt Karner. „Ich sage hier klar und deutlich, dass wir unser Leben und unsere Bräuche nicht von radikalen Extremisten einschränken lassen.“
„Die Polizei tut alles, um für Sicherheit zu sorgen“, betont der Innenminister aus Texingtal im Bezirk Melk. Er gehe selbst weiterhin zu Fußballspielen ohne Bedenken wie zu kulturellen Veranstaltungen, Almwandertagen und Feuerwehrfesten: „Wir dürfen uns die gute Laune nicht verderben lassen.“
Ich sage hier klar und deutlich, dass wir unser Leben und unsere Bräuche nicht von radikalen Extremisten einschränken lassen.
Innenminister Gerhard Karner
Cyber-Crime boomt
Aber nicht nur der Extremismus sorgt für Sicherheitsdiskussionen: Die Internet-Kriminalität nimmt drastisch zu. 2023 stieg die Anzahl der Anzeigen um 20,9 Prozent auf 10.038 erfasste Straftaten. Die Cyberkriminellen wollen vor allem die Konten ihrer Opfer plündern. Die Künstliche Intelligenz wird die Situation noch verschärfen. Karner: „Auch hier setzen wir Schwerpunkte, um mit den Internet-Kriminellen Schritt halten und sie stoppen zu können.“
Die personellen Voraussetzungen in Niederösterreich sind gegeben: Derzeit besuchen mehr als 500 Frauen und Männer die heimischen Polizeischulen. Und weil auch die Kurse in Wien wieder besser belegt sind, können mehr Beamte aus Niederösterreicher, die in der Bundeshauptstadt Dienst versehen, mittelfristig ins weite Land zurückkehren.
„Brauchen keine Prachtbauten“
Auch das in der Landeshauptstadt St. Pölten geplante Sicherheitszentrum wird Wirkung zeigen. „Die Verträge dazu sind wohl bald unterschriftsreif“, berichtet der Minister. Allgemein gibt er die Linie vor: „Wir brauchen keine Prachtbauten, aber moderne Dienststellen.“ Ein Ausbauprogramm läuft bereits.
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