Zu Beginn der Transferphase spielte Atsushi Zaizen in den Planungen des GAK keine Rolle, der Japaner sollte bei einem passenden Angebot abgegeben werden. Doch mit einer bärenstarken Vorbereitung und guten Leistungen spielte sich der Japaner zurück in den Kader.
Mitte bis Ende Juli war noch gar nicht sicher, welche Trikotnummer Atsushi Zaizen bei einem möglichen Verbleib für den GAK tragen wird. Denn ein Abgang schien mehr als wahrscheinlich, sofern ein passendes Angebot gekommen wäre. Doch nun, Mitte August, ist alles anders! Der Japaner spielte sich in der Vorbereitung bei den Verantwortlichen um Trainer Gernot Messner ins Rampenlicht. Und sammelte regelmäßig Einsatzminuten.
„Ich habe gedacht, dass ich nach meiner OP zurück aufs Spielfeld komme und gleich wieder volle Leistung bringen kann“, denkt der 25-Jährige an seinen Kreuzbandriss im Jänner 2022 zurück. „Das war eine schwere Zeit für mich. Auch weil ich keine Spielminuten bekommen habe, weil der GAK fast alles gewonnen hat. Nur auf der Tribüne zu sitzen war nicht lustig.“
Ein Tapetenwechsel im Jänner hat viel dazu beigetragen, dass der Japaner wieder zu alter Stärke zurückfindet: eine Leihe zu Amstetten. „Diese sechs Monate waren super, ich habe viel Spielzeit bekommen. Nun bin ich fit und kann so spielen wir vorher. Ich habe mein Selbstvertrauen wieder gefunden“, strahlt Zaizen, den man als bisher großen Gewinner des heurigen GAK-Saison bezeichnen kann. „Könnte man fast so sagen“, bejaht Zaizen fast schüchtern diese Aussage.
Beim GAK hat der Offensivspieler sein Debüt in der Bundesliga gefeiert, kommt bisher in den drei Spielen auf 42 Minuten. „Die Premiere hat sich sehr gut angefühlt. Jetzt will ich natürlich mein erstes Tor erzielen“, zwinkert Zaizen. Für den, trotz der schwierigen Karrierephase, Aufgeben niemals eine Option war. „Man muss im Leben immer weitermachen, positiv bleiben und nach vorne schauen. Auch wenn man traurig ist.“ Geholfen haben da auch die Telefonate mit seiner Familie daheim in Japan, mit der er zweimal die Woche telefoniert. Besuche gehen sich nicht so oft aus. „Letzten Winter war ich einen Monat daheim. Das war richtig schön!“
Eine Stunde Deutsch pro Tag
Seit 2018 ist Zaizen nun schon in Österreich, spielte vor seinem Engagement in Graz bei Wacker Innsbruck. „Der Anfang war schon schwer, obwohl ich schon mit 15 von meiner Familie weg bin in eine andere Stadt.“ Das Leben in Österreich unterscheidet sich schon sehr von dem in Japan. Doch er fand sich schnell zurecht. Und beherrscht auch die Sprache schon sehr gut. „Zumindest eine Stunde Deutsch lerne ich pro Tag. Demnächst möchte ich die Prüfung zum B1- oder B2-Level machen. Online habe ich das A-Level getestet, das war mir aber zu leicht“, grinst Atsu.
Was ihm in Österreich sehr gut gefällt: die Küche. „Schnitzel schmeckt richtig gut. Aber natürlich liebe ich auch die japanische Küche. Ramen oder Sushi – ich kann es zwar selbst zubereiten, aber ich gehe dennoch lieber ins Restaurant essen“, lacht Zaizen, dem es zurzeit auf Netflix und Youtube japanische Anime-Comicserien angetan haben. Und zweimal pro Monat bekommt er Besuch von seiner deutschen Freundin aus Ulm. Da werden dann auf der Tribüne fleißig die Daumen gedrückt.
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