Harald Schrott ist einer der meistbeschäftigten Filmschauspieler im deutschen Raum. Mit seiner Rolle in „Der zerbrochne Krug“ in Telfs kehrte er wieder auf die Bühne und in seine ursprüngliche Heimat zurück.
Ein essenzieller Teil der Vita von Schauspieler Harald Schrott und die daraus bestehende Verknüpfung mit Tirol weist reale Parallelen zu seinem letzten Kinofilm „Am Ende wird alles sichtbar“ auf. Die Handlung dieses Streifens erzählt von einem, der zurückkehrt – und dadurch ein hohes Maß an Aufmerksamkeit auf sich zieht. Entgegen der fiktiven Handlung des Films ist die reale Aufmerksamkeit, die Harald Schrott seit Anfang des Monats August in Tirol auf sich zieht, aber eine rein positive.
Mehr als die Hälfte seines Lebens fern der Heimat
Der 1967 in Innsbruck geborene und in Mutters aufgewachsene Mime gab den „Gerichtsschreiber Licht“ in Anna Bergmanns hochgelobter Inszenierung „Der zerbrochne Krug“ bei den Tiroler Volksschauspielen Telfs. Hier stand Schrott Seite an Seite mit anderen Schauspielgrößen wie Tobias Moretti, Corinna Harfouch und Sibylle Canonica.
Einer der meistbeschäftigten Darsteller
Im Jahr 1988 übersiedelte er, kurz nach Beendigung seiner Schauspielausbildung, nach Deutschland und fand in Berlin seine zweite Heimat. Unter anderem spielte er am Staatstheater Mainz, am Theater Ulm, dem Düsseldorfer Schauspielhaus und dem Berliner Maxim-Gorki-Theater. Zwischenzeitlich ist Schrott einer der meistbeschäftigten deutschsprachigen Filmschauspieler, der in unzähligen Fernseh- und Kinoproduktionen zu sehen ist.
Zurück zu den eigenen Wurzeln
Im Laufe seiner Karriere drehte er mit Volker Schlöndorff und Bruno Ganz. Der Vielbeschäftigte fand noch vor Ende der Spielzeit in Telfs die Zeit für ein Gespräch mit der „Krone“. „Mein Entschluss in jungen Jahren, mein Heimatland zu verlassen, war ein definitiv wichtiger Schritt für meine Entwicklung als Mensch und als Schauspieler. Ab 2008 hat es sich dann so ergeben, dass ich immer wieder zu Filmdrehs nach Österreich kam. Somit stellt auch mein Engagement bei den Tiroler Volksschauspielen einen Teil des Zurückkommens zu den eigenen Wurzeln dar.“
Der Schauspieler, der fast Mediziner geworden wäre
Obwohl Harald Schrott von Kindesbeinen an von Theaterluft umgeben war, da sein Vater Albert einige Jahre die Dorfbühne Mutters leitete, sein Onkel dort spielte und die Mutter soufflierte, war die Schauspielerei vorerst nicht sein erklärtes Berufsziel. „Während meiner Gymnasialzeit begann ich parallel eine Schauspielschule zu besuchen. Nach der Matura studierte ich eineinhalb Jahre Medizin und schloss meine Schauspielausbildung ab“, teilt er aus seinen Erinnerungen heraus mit. Obwohl es seinem Vater sicherlich lieber gewesen wäre, dass sein Sohn Harald ein Mediziner geworden wäre, war der Ruf der Bühne für den damals knapp 20-Jährigen stärker und er fasste für kurze Zeit am Tiroler Landestheater und am Innsbrucker Kellertheater Fuß, bevor ihn seine schlussendliche Berufung, wie eingangs erwähnt, nach Deutschland führte.
Bisher weit über 100 Filme gedreht
„Ich war einfach leidenschaftlicher Theaterschauspieler und habe fünf bis sechs Stücke im Jahr gespielt. Ende der Neunzigerjahre arbeitete ich mit Schauspielerin Katharina Thalbach zusammen, die Volker Schlöndorff kannte, der mich für den Film ,Die Stille nach dem Schuss’ castete. So stand ich plötzlich vor der Kamera. Seitdem habe ich weit über 100 Filme, Fernsehfilme und TV-Serien gedreht.“
Die Freude vor Publikum spielen zu dürfen
Mit den Tiroler Volksschauspielen scheint der in seinen Rollen so wandlungsfähige Parade-Mime die Atmosphäre, die eine Bühne vor einem Live-Publikum aufweist, wieder für sich entdeckt zu haben. Dazu hat er noch Folgendes zu sagen: „Meine Lust am Theater wurde nach 20 Jahren Bühnenabstinenz durch diese Produktion wieder so entfacht, da es einfach eine Gnade ist, live vor einem Publikum agieren zu dürfen.“
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