Die wertvollste und wichtigste Trophäe im US-Sport wird nach 16 Partien pro Team und drei Play-off-Runden am 5. Februar 2006 in Detroit ausgespielt.
Vorjahressieger nur Außenseiter
An einen neuerlichen Siegeszug, eine weitere "Stunde der Patrioten", glaubt kaum jemand, obwohl der dreimalige Titelträger auf dem Wege zu seinen beiden jüngsten Titeln trotz enormen Verletzungspechs 34 seiner 38 Begegnungen in den Jahren 2003 und 2004 gewann. Doch verlor Cheftrainer Bill Belichick im Frühjahr nicht nur mit Tedy Bruschi, der nach einem leichten Schlaganfall mindestens eine Saison pausiert, Ted Johnson und Ty Law drei seiner besten Abwehrspieler, sondern auch die beiden maßgeblichen Assistenztrainer.
Kontrahenten schwächeln
Was den Fans rund um Boston allerdings Mut macht: Auch bei den härtesten Rivalen läuft bislang nicht alles perfekt. Die Indianapolis Colts punkten mit Star-Quarterback Peyton Manning seit Jahren nahezu nach Belieben, scheitern aber immer wieder durch eklatante Abwehrschwächen. Dagegen klappt es bei den Pittsburgh Steelers und den Baltimore Ravens in der Offensive nicht. Beide haben bekannt starke Deckungsreihen, lassen aber mit ihren unerfahrenen Spielmachern jegliche Konstanz im Angriff vermissen.
Die Philadelphia Eagles, die den Patriots im Finale Anfang Februar nur mit 21:24 unterlagen, sorgten seit dem Endspiel von Jacksonville nur mit Frühlings- und Sommertheater für Schlagzeilen. Star-Angreifer Terrell Owens attackierte erst verbal Spielmacher Donovan McNabb als den Schuldigen für die Super-(Bowl)-Pleite. Anschließend fand "T.O." sich plötzlich mit einem Siebenjahresvertrag für 49 Millionen Dollar grob unterbezahlt. Der 31 Jahre alte Exzentriker zog alle Register, drohte mit Weggang, streikte, ließ sich krankschreiben und wurde schließlich trotzdem von Cheftrainer Andy Reid zur reumütigen Rückkehr ins Team und Einhaltung seines Vertrages gezwungen.
Trotz der unerwünschten Ablenkungen gilt die Reid-Truppe weiter als "heißer" Anwärter auf den Titel. "Sie haben vielleicht die beste Abwehr der Liga", schreibt Fernsehjournalist und Ex-Profi Cris Collinsworth auf der offiziellen Webseite der Liga. "Daher sind sie immer noch mein Favorit."
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