Neuer Hunde-Tracker

Schlafstörungen und Trennungsangst im Visier

Der Tracker-Hersteller für Hunde und Katzen wächst in den USA stark.

(Bild: Krone KREATIV/AFP, tractive)

Der Angst vorm Weglaufen des Haustieres hatte sich tractive lange Zeit fast ausschließlich gewidmet und mit dem Tracker eine Lösung dafür entwickelt, die Hunde- und Katzenbesitzer ruhiger schlafen lässt. Nun bauen die Paschinger ihr Angebot aus – und nehmen viel mehr die Gesundheit ins Visier.

Dass die magische Marke von einer Million zahlender Kunden zu Jahresbeginn geknackt wurde, löste bei Hunde- und Katzen-Tracker-Hersteller tractive keine große Feier aus. Auch dass der Juli der beste Monat der Geschichte war, wird von den Geschäftsführern Michael Hurnaus und Wolfgang Reisinger nur nebenher erwähnt. Der Blick bei den Paschingern ist nach vorne gerichtet. Hurnaus: „Wir erwarten uns heuer wieder ein Wachstum von 40, 50 Prozent im Vergleich zu 2023.“

USA mittlerweile der wichtigste Markt
Nach einer erfolgreichen Finanzierungsrunde hatte das Unternehmen vor drei Jahren die Ärmel hochgekrempelt, um in Nordamerika Fuß zu fassen. „Mittlerweile ist USA unser wichtigstes Land mit den meisten Kunden“, so Hurnaus. Tendenziell läuft das Geschäft außerhalb der Städte besser: „Dort, wo die Leute ihre Hunde und Katzen frei laufen haben und nicht in New York City oder San Francisco, auch wenn wir dort natürlich auch Kunden haben“, erklärt der 41-Jährige.

tractive-Mitgründer Michael Hurnaus (Bild) führt gemeinsam mit Wolfgang Reisinger die Geschäfte des Unternehmens mit Sitz in Pasching.

(Bild: Wenzel Markus)

Potenzial für weiteres Wachstum gibt’s genug: Rund 90 Millionen Hunde und Katzen leben in Nordamerika, tractive zählt dort aktuell etwa 250.000 Kunden. Das Team, das für die Oberösterreicher in den USA direkt vor Ort tätig ist, ist kompakt: 15 Mitarbeiter sind vorrangig in Seattle angesiedelt.

Die Zentrale von tractive ist in unmittelbarer Nachbarschaft zur PlusCity, zählt 250 Beschäftige. „Wir können de facto alles von Österreich aus steuern“, sagt Hurnaus, der sich in den vergangenen Wochen über den Marktstart für das neueste Tracker-Modell für Hunde freute.

„Fokussieren viel mehr auf Gesundheit“
Das klassische GPS-Tracking wird weiter geboten, rückt aber etwas in den Hintergrund. „Wir fokussieren viel mehr auf Gesundheit, sind aber kein Medizinprodukt“, betont der Mühlviertler. Was das konkret bedeutet? „Wir schauen, ob das Tier öfter als normal aufwacht und weisen den Besitzer dann darauf hin, dass sich hier etwas verändert hat – ein Art Frühwarnsystem“, erklärt Hurnaus. Außerdem wird jetzt auch das Bellen analysiert, was wiederum Rückschlüsse auf Trennungsangst ermöglicht. „Wir wollen einfach so ein Rund-um-Paket sein“, betonen die tractive-Chefs.

Warnungen vor Kojoten, Giftköder und Zecken
Mit Warnungen vor Giftködern, Kojoten oder Wölfen oder auch vor erhöhter Zecken- und Flöhe-Gefahr will man darüber hinaus punkten. Auch Informationen, wenn man mit seinem Haustier in andere Länder reist, sollen in der App oder per E-Mail automatisch mitgeliefert werden. Man sehe sich in der Rolle des „permanenten Wegbegleiters“, so Reisinger. Hurnaus nennt das „Smart Home für den Hund“ und betont: „Das wird ständig verbessert.“