Milliardär vermisst
Leiche nach Schiffsunglück vor Palermo entdeckt
In einem Sturm vor der Küste Siziliens ist am Montag ein Segelboot gesunken (siehe Video oben). Inzwischen wurde die Leiche eines Mannes geborgen, sechs Personen werden noch vermisst. Darunter ist auch Tech-Milliardär Mike Lynch.
Bei dem Toten dürfte es sich um den Koch des Schiffes handeln. Das Wrack liegt derzeit in einer Tiefe von 49 Metern auf dem Meeresgrund. Nach den Vermissten wird mit Tauchereinheiten und Hubschraubern gesucht. Bei den Vermissten handelt es sich laut Behördenangaben um britische, US-amerikanische und kanadische Staatsangehörige.
Einer von ihnen ist der Tech-Unternehmer Mike Lynch, der die Software-Firmen Darktrace und Autonomy Coproration gegründet hat, und im Mittelpunkt eines Betrugsfalls stand. Im Juni wurde er jedoch von allen Vorwürfen freigesprochen. Forbes schätzte das Vermögen des 59-Jährigen im Jahr 2015 auf eine Milliarde US-Dollar (umgerechnet 0,9 Milliarden Euro).
15 Menschen gerettet
Lynchs Ehefrau Angela Bacares konnte bereits gerettet werden. Insgesamt konnten die Küstenwache und Feuerwehr bisher 15 Menschen sicher an Land bringen. Darunter war auch ein einjähriger Bub, der in das Kinderkrankenhaus von Palermo gebracht wurde. Die Überlebenden wurden medizinisch versorgt. Zudem waren Dolmetscherinnen und Dolmetscher sowie psychologisches Personal im Einsatz.
Tornado soll Mast gebrochen haben
„Ich war zu Hause, als der Wirbelsturm begann. Ich habe sofort alle Fenster geschlossen. Ich blickte in Richtung Meer und sah das Boot mit einem großen Mast. Ich sah, wie es plötzlich sank“, erzählte ein Fischer aus Porticello. Der Tornado soll den Segelmast gebrochen haben. Dadurch geriet die das Boot aus dem Gleichgewicht.
Wie berichtet, ging das 50 Meter lange Schiff mit 22 Menschen an Bord gegen 5 Uhr vor Porticello nahe Palermo unter. Die Luxusjacht „Bayesan“ war mit britischer Flagge unterwegs. An Bord war eine Party organisiert worden, die bis tief in die Nacht gedauert hatte. Ein Boot mit niederländischer Flagge, das in der Nähe war, leistete den Überlebenden erste Hilfe.
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