In drei Wochen fängt die Schule wieder an. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um mit den Kindern den Weg dorthin zu üben. Im vergangenen Jahr verloren zwei Schüler in Oberösterreich auf tragische Weise ihr Leben. Teenager und Buben sind besonders gefährdet.
Es ist wohl die Horrorvorstellung aller Eltern: Das Kind verlässt morgens das Haus, um zur Schule zu gehen – kommt dort aber nie an. So geschehen im Dezember des Vorjahres, als ein elfjähriges Mädchen in Kirchberg ob der Donau beim Überqueren der Straße von einem Auto tödlich erfasst wurde. Ein Sachverständiger stellte danach fest, dass der Lenker keine Möglichkeit hatte, den Unfall zu verhindern – die Ermittlungen wurden eingestellt.
Oktober ist am gefährlichsten
Ein Linzer (13) wurde im Juni 2023 von einem Auto niedergestoßen, als er über die Fahrbahn gehen wollte. Der Teenager wurde lebensgefährlich verletzt, starb wenig später im Spital. Damit war Oberösterreich im Vorjahr das einzige Bundesland, in dem es zu tödlichen Unfällen am Schulweg kam. Generell ist die Zahl dieser Unfälle gegenüber dem Vorjahr gestiegen – von 69 auf 74. Was dabei auffällt: Von den verletzten 76 Kindern waren nur zwei „Taferlklassler“, 36 davon jedoch zwischen 13 und 15 Jahre alt. Die meisten Unfälle – nämlich 15 – passierten im Oktober, von den verunglückten Kinder waren fast zwei Drittel Burschen.
Schulweg jetzt üben
Besonders mit den Schulanfängern sollten Eltern jetzt den Schulweg üben, appelliert der Verkehrsclub Österreich (VCÖ). Denn gerade jüngere Kinder hätten oft eine kurze Strecke, die gut zu Fuß bewältigt werden kann. „Damit kommen sie auf eine tägliche Portion Bewegung und erlangen Kompetenz für das richtige Verhalten im Straßenverkehr“, sagt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky. Kindern, die mit dem Auto zum Unterricht gebracht werden, wird diese Chance genommen.
Eltern können Problemstellen am Schulweg hier eintragen: map.vcoe.at/schulwegcheck
„Pass auf!“ „Schau, wenn du über die Straße gehst!“ „Das Auto ist stärker als du!“ Jeder Elternteil hat diese Sätze wohl 1000 Mal „heruntergebetet“, wenn die Kinder alleine auf der Straße unterwegs sind. Sich Sorgen zu machen oder die Kinder in Watte zu packen, sind aber zwei Paar Schuhe.
Denn nur wer seinen Kindern auch etwas zutraut, gibt ihnen die Möglichkeit, die nötigen Kompetenzen im Straßenverkehr zu erlangen. Die Kleinen dann immer mit dem Auto bis vor die Schultür zu bringen, ist da nicht nur kontraproduktiv, sondern kreiert aufgrund des hohen Aufkommens an „Elterntaxis“ zusätzliche Gefahrenquellen.
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