Keine Woche vergeht in Kärnten, in der Bergretter nicht Urlauber aus alpinen Notlagen bergen müssen. Diesmal saßen vier Deutsche sogar eine Nacht auf der Lärchenscharte fest, nachdem sich einer aus ihrer Gruppe verknöchelt hatte. In Oberkärnten und Osttirol rückten sogar Helis wegen Touristen aus.
„Die vier Bergpartner aus Deutschland brachen am Sonntag vom Koschutahaus zu einer Bergtour über den Klettersteig Lärchenturm in Richtung des Grenzgrats zum Koschutnikturm auf“, heißt es seitens der Polizei. Eine durchaus anspruchsolle Tour, die auch einer genauen Planung bedarf. Gegen 17 Uhr erreichten sie erst den Gipfel.
Verknöchelung stoppte Vorhaben
Während des weiteren Marsches auf den Lärchenberg verknöchelte plötzlich ein 42-Jähriger der Gruppe, wodurch alle nur noch langsam weiterkamen. „Am Gipfelgrat geriet die Gruppe schließlich in die Dunkelheit. Weil keiner den Abstieg kannte, entschlossen sie sich zurück zur Lärchenscharte zu gehen, dort die Nacht zu verbringen und am nächsten Tag abzusteigen.“
Am Gipfelgrat geriet die Gruppe schließlich in die Dunkelheit. Weil keiner den Abstieg kannte, entschlossen sie sich zurück zur Lärchenscharte zu gehen, dort die Nacht zu verbringen und am nächsten Tag abzusteigen.
Polizei
Mangelnde Ausrüstung und schleche Planung
Nach der Nacht im Freien gab es jedoch das böse Erwachen. „Die Deutschen stellten fest, dass ein Abstieg für sie über die Lärchenschlucht mangels erforderlicher Ausrüstung und wegen der Knöchelverletzung des Bergkameraden nicht selbständig möglich sei. Daher setzten sie gegen 5.30 Uhr einen Notruf ab“, gibt die Polizei weiters bekannt.
Bergretter und Alpinpolizisten rückten bei Starkregen aus
Die Bergrettung Ferlach und die Alpinpolizei mussten daher am Montag bei starkem Regen zu den Personen aufsteigen und sie mit trockener Kleidung, sowie Getränken und Lebensmitteln versorgen. Anschließend wurden die vier Deutschen einzeln durch die sehr steinschlaggefährdete Schlucht abgeseilt und zu Tal gebracht. Der leicht verletzte 42-Jährige suchte danach selbständig einen Arzt auf.
Weiterer Einsatz in Mallnitz
Im Oberkärntner Mallnitz rückte ein 64-jähriger Bergsteiger aus Deutschland hingegen alleine auf die 2916 Meter hohe Maresenspitze aus. „Gegen 15.15 Uhr kam er dort zu Sturz, wobei er sich im Bereich des linken Oberarmes verletzte. Er versuchte zunächst, noch selbständig ins Tal abzusteigen. Aufgrund der starken Schmerzen setzte er jedoch gegen 15.30 Uhr einen Notruf ab“, so die Alpinpolizei.
Der Deutsche konnte vom Rettungshubschrauber RK 1 im weglosen Gelände lokalisiert und mittels Seilwinde geborgen werden. Er wurde in das Krankenhaus Spittal/Drau gebracht.
Trotz Schlechtwetter-Prognose auf Gletscher
Trotz Schlechtwetter-Prognose wollte eine Freundesgruppe aus Tschechien am Montag den Großvenediger (3666 Meter) besteigen. Aufgrund des Wetters mussten sie ihr Vorhaben jedoch gegen 14.50 Uhr abrechen. „Beim Abstieg zum Defreggerhaus sprang eine 28-jährige Tschechin über eine kleine Gletscherspalte und verletzte sich dabei am linken Knie“, berichtet ein Alpinpolizist der PI Lienz.
Aufgrund der Verletzungen war sie nicht mehr in der Lage, weiter abzusteigen. Daraufhin setzte die Gruppe einen Notruf ab. „Die 28-Jährige wurde in der Folge von der Besatzung des Rettungshubschraubers C7 mittels Tau geborgen und ins BKH Lienz geflogen.“ Auch die Bergrettung Prägraten und die Alpinpolizei standen im Einsatz.
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