Ausgerechnet der russische Präsident Wladimir Putin hat sich in Aserbaidschan als Vermittler angeboten – und zwar im Konflikt mit dem Nachbarland Armenien. „Wenn wir etwas dafür tun könnten, dass ein Friedensabkommen (...) unterzeichnet wird, würden wir uns sehr darüber freuen“, sagte Putin in Aserbaidschan.
Es ist sein erster Besuch seit 2018 (siehe Video oben). Passend zu seinem Angebot plant der russische Präsident auch, dem armenischen Regierungschef Nikol Paschinjan „über die Ergebnisse der Gespräche“ zu berichten. „Die historische Einbindung Russlands in die Ereignisse im Südkaukasus, auch in den vergangenen Jahren, macht es zweifellos notwendig, dass wir uns dort einbringen, wo es die Seiten brauchen“, sagte Putin.
Aserbaidschan: „Neue Situation“
Aserbaidschans Präsident Ilham Alijew sagte am Montag, dass die Sicherheit in der Region von der engen Zusammenarbeit seines Landes mit Russland abhänge. „Die neue Situation eröffnet neue Möglichkeiten, einen langfristigen Frieden im Südkaukasus herzustellen“, sagte er.
Seine Streitkräfte hatten die umstrittene Region, die mehrheitlich von ethnischen Armenierinnen und Armeniern bewohnt wurde, im September 2023 in einer groß angelegten Offensive komplett unter Kontrolle gebracht. Daraufhin sind mehr als 120.000 armenische Bewohnerinnen und Bewohner nach Armenien geflohen.
Russischer Einfluss
Die armenische Regierung hatte sich damals verärgert darüber gezeigt, dass die in Berg-Karabach stationierten russischen Truppen nicht eingriffen. Seitdem strebt das Land zum Ärger Russlands eine enge Anbindung an den Westen an. Sowohl Armenien als auch Aserbaidschan waren bis 1991 Teilrepubliken der ehemaligen Sowjetunion, die russische Regierung betrachtet beide bis heute als Teil seines Einflussgebiets. Aserbaidschan ist zudem ein wichtiger Erdgasproduzent.
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