Nach Evakuierung
Kiew: Russen plündern Landsleute in Kursk aus
Seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine gab es immer wieder Berichte von Plünderungen, die russischen Soldaten vorgeworfen wurden. Nun machen Armeeangehörige offenbar auch nicht vor dem Besitz ihrer Landsleute Halt: Videos in sozialen Medien zeigen russische Soldaten, die Geschäfte und Privathäuser in evakuierten Gebieten in Kursk leerräumen.
Seit der Gegenoffensive in der russischen Grenzregion Kursk hat die Ukraine laut eigenen Angaben 92 Ortschaften unter Kontrolle – viele Russen flüchteten aus den betroffenen Gebieten und mussten das meiste ihres Hab und Guts zurücklassen. Das nutzen russische Soldaten offenbar aus: Die Berichte über Plünderungen mehren sich.
Video zeigt Plünderung in Handygeschäft
So veröffentlichte der Berater des ukrainischen Innenministeriums, Anton Gerashchenko, ein Video, das Soldaten der tschetschenischen Spezialeinheit „Achmat“ zeigen soll. „Sie brechen Vitrinen auf, nehmen Geräte heraus und versuchen, die Tür zu öffnen“, heißt es in dem Beitrag auf der Plattform X.
In diesem Video wird die Plünderung in einem Handygeschäft gezeigt:
Der ukrainische Forscher Wolodymyr Tretyak kommentierte das Video trocken: „Als die russische Armee in die Ukraine einmarschierte, plünderten die Russen Geschäfte. Als die ukrainische Armee in Russland einmarschierte, plünderten die Russen immer noch Geschäfte.“
Hier wird angeblich ein geplündertes Privathaus gezeigt:
Blogger: Russen haben „Probleme mit militärischer Disziplinlosigkeit“
Doch auch vor verlassenen Privathäusern machen die Kriminellen offenbar nicht halt. Der ukrainische Militärblogger „ChrisO_wiki“ veröffentlichte ein Video, das angeblich von einem russischen Soldaten aufgenommen wurde, der einen Rundgang durch ein verwüstetes Haus zeigt. Der Urheber des Clips beschwert sich darin, dass „das Verteidigungsministerium“ bereits in dem Privathaus gewesen sei und es bereits ausgeräumt habe. „Es scheint, dass die Russen ernsthafte Probleme mit militärischer Disziplinlosigkeit haben“, resümiert der ukrainische Blogger.
Das Phänomen ist nicht neu: Russische Soldaten sollen bereits kurz vor ihrem Rückzug aus der Region Häuser von Evakuierten geplündert haben, wie ukrainische Medien berichteten. 120.000 Russen haben die Region Kursk bereits verlassen – die Evakuierung wurde von vielen Betroffenen als chaotisch beschrieben, einige mussten selbst dafür sorgen, sich in Sicherheit zu bringen.
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