Einsatz in St. Anton

Nach Muren und Flut: Jetzt rückt auch das Heer an

Tirol
20.08.2024 12:24

Nach dem heftigen Unwetter samt Murenabgängen und Sturzfluten am Freitagabend im Arlberggebiet rückt am Mittwoch nun auch das Bundesheer zum Aufräumen an. Rund 50 Soldatinnen und Soldaten sollen im hauptbetroffenen Tiroler Ort St. Anton die Freiwilligen entlasten.

„Zur Unterstützung der Einsatzkräfte wurde seitens des Einsatzstabes sowie des Landes Tirol ein Assistenzeinsatz des Österreichischen Bundesheeres angefordert, der ab Mittwoch startet“, informierte das Land am Dienstag. Soldaten vom Stabsbataillon 6 werden bei den Aufräumarbeiten eingesetzt.

Seit Tagen laufen die Aufräumarbeiten auf Hochtouren. (Bild: Christian Forcher/Fotoworxx)
Seit Tagen laufen die Aufräumarbeiten auf Hochtouren.
In St. Anton laufen die Aufräumarbeiten auch am Dienstag auf Hochtouren. (Bild: TVB St. Anton am Arlberg/Patrick Bätz)
In St. Anton laufen die Aufräumarbeiten auch am Dienstag auf Hochtouren.

Einsatzkräfte und Helfer entlasten
„Alle helfenden Hände sind seit Tagen unermüdlich im Einsatz, um die Schäden nach dem Unwetter am vergangenen Freitag so schnell wie möglich zu beseitigen“, betont Landeshauptmann Anton Mattle: „Um diese Personen zu entlasten, unterstützt nun auch das Bundesheer tatkräftig.“

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Wir stehen bereits im engen Austausch mit dem Einsatzstab, um Mittwoch in der Früh unsere Arbeit aufzunehmen und unseren Beitrag zur Beseitigung der Unwetterschäden zu leisten.

Oberst Peter Nuderscher, stv. Militärkommandant von Tirol

Oberst Peter Nuderscher, stellvertretender Militärkommandant von Tirol, erklärt: „Wir werden vor Ort die uns übertragenen Aufgaben in gewohnter Form professionell abarbeiten und stehen bereits im engen Austausch mit dem Einsatzstab, um Mittwoch in der Früh unsere Arbeit aufzunehmen und unseren Beitrag zur Beseitigung der Unwetterschäden zu leisten.“ 

St. Anton am Dienstag. (Bild: TVB St. Anton am Arlberg/Patrick Bätz)
St. Anton am Dienstag.

Arlbergpass: Öffnung in der Nacht
Die Öffnung der unterspülten und teils weggerissenen Arlbergpassstraße während der Nacht sei ohne Probleme verlaufen, sagte der Bürgermeister von St. Anton, Helmut Mall, am Dienstag. Eine provisorische Fahrbahn war dafür auf Vorarlberger Seite errichtet worden.

Vorwiegend Lkw hätten von Vorarlberg kommend die Passstraße passiert, so  Mall. Es sei aber insgesamt „nicht viel los gewesen“. Die Arlbergstraße wird aufgrund der Aufräumarbeiten bis vorerst Freitag nur zwischen 20 und 7 Uhr für den Verkehr freigegeben.

Die Bagger stehen im Dauereinsatz. (Bild: Christian Forcher/Fotoworxx)
Die Bagger stehen im Dauereinsatz.

Dutzende Lkw und 15 Bagger
Ein anderes Bild herrschte indes Dienstagfrüh. „Die Lkw fahren im Minutentakt“, schilderte Mall die Situation. 50 Lkw und bis zu 15 Bagger seien erneut im Einsatz. 25.000 Kubikmeter Material wurden bereits bewegt. Laut Angaben des Landes müssen bis zu 50.000 Kubikmeter aus den Geschiebebecken gebracht werden.

Leitungen und Kanalnetz unbeschädigt
Nun beginne aber die „große Spurensuche“ mit der Sichtung der Nebenbereiche. Ein Glück sei, dass weder Wasserleitungen noch das Kanalnetz betroffen waren. An den Straßen und Bächen bzw. Verbauungen seien die Schäden jedoch groß. Eine Schadenssumme konnte der Bürgermeister aber nicht nennen.

Touristiker optimistisch
Die Katastrophe traf natürlich auch den örtlichen Tourismus. Ein Großteil der touristischen Infrastruktur sei aber bereits wieder öffentlich zugänglich gemacht worden, hieß es Dienstag vonseiten des TVB. Bereits seit Montag seien wieder viele Wander- und Fahrradwege offen sowie die Liftanlagen der Arlberger Bergbahnen in Betrieb.

„Das Engagement und der Zusammenhalt der Einsatzkräfte und freiwilligen Helfer aus ganz Tirol sowie aller Einheimischen sind überwältigend. Es stimmt mich positiv, dass wir so rasch wie möglich unseren Gästen wieder großartige und sportliche Erlebnisse in den Bergen bieten können“, betonte Martin Ebster, Direktor des Tourismusverbandes St. Anton am Arlberg.

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