Ausmaße dramatisch

Video: Per Boot durch Algen-Albtraum in Adria

Ausland
20.08.2024 16:00

Für Urlauber ist der Schleim ein Ekel, den Tourismus an der Adria treibt er in den Ruin. Der September soll die Saison retten. Pläne dafür liegen parat. Ein Video – siehe oben – und Satellitenbilder zeigen das Ausmaß des Algenteppichs im Norden Italiens.

Es sollte ein traumhafter Sommer an der Adria werden, aber nun droht die Saison in einem schleimigen Desaster zu enden. Die gefürchteten Mucillagini, ein übel riechender Algenschleim, haben die Küste vor Rimini fest im Griff und vertreiben Urlauber in Scharen.

„Unsere Hotels stehen leer“
„Wir sind entsetzt“, gesteht Marco Filippetti, Präsident der Hoteliers von Pesaro. „Die Menschen flüchten vor dem ekelhaften Schleim, unsere Hotels stehen leer!“ Satellitenbilder zeigt das Ausmaß der Algenteppichs: Weißgrünliche Schlieren durchziehen wie ein Teppich das Adriatische Meer. Ein Bild, das den guten Ruf des Urlaubsparadies gefährdet.

Das Boot von Edo Varini durchpflügt die schleimige Algenmasse, die eher an eine verschmutzte Müllhalde als an das azurblaue Meer erinnert. (Bild: Krone KREATIV/Edo Varini)
Das Boot von Edo Varini durchpflügt die schleimige Algenmasse, die eher an eine verschmutzte Müllhalde als an das azurblaue Meer erinnert.

Ähnlich wie das Video von Edo Varini. Der passionierte Angler hat den Schleim-Albtraum hautnah erlebt, als er mit Freunden eine Bootstour entlang der Küste von Rimini machte. „Che schifo!“, ruft er im Video („Wie ekelhaft!“). Er beschreibt den Gestank als „unerträglich!“

Satellitenaufnahmen zeigen, wie dicht sich die schleimigen Algen im Adriatischen Meer ausbreiten – von Pesaro über Rimini bis in den Norden. (Bild: ESA)
Satellitenaufnahmen zeigen, wie dicht sich die schleimigen Algen im Adriatischen Meer ausbreiten – von Pesaro über Rimini bis in den Norden.

In Rimini wird verzweifelt über Lösungsansätze diskutiert. Neben dem massiven Ausbau von Pools an Stränden wird auch überlegt, künstliche Wellen zu erzeugen, um den Schleim von Stränden ins offene Meer abzutreiben. Doch die Zeit drängt.

„Wir müssen sofort handeln, sonst ist der Ruf unserer Küste für immer ruiniert“, warnt Filippetti.

Tatsächlich steht die Region vor einer Herausforderung, die weit über den Sommer hinausgeht. Denn eines ist klar: Die Algen könnten zum dauerhaften Problem – und damit zur größten Bedrohung für die Tourismusbranche an der Adria – werden.

Aktuell hoffen die Hoteliers auf Unwetter. „Vielleicht spült Regen den ganzen Schleim dann endlich weg“, sagt Filippetti. „Sonst bleibt uns nichts anderes übrig, als zu beten.“

 Kronen Zeitung
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