Geschiebesperren sicherten bei den Unwettern der vergangenen Tage Siedlungsbereiche und ganze Ortskerne. Tonnenschweres Geröll und gewaltige Schlammlawinen wurden abgebremst. Die Arbeiten bei den Schutzbauten im Pinzgau und Pongau sind voll im Laufen.
Die Bagger sind im Dauereinsatz: Geröll poltert auf die Ladeflächen. Dann wird die nächste Fuhr abtransportiert und auf ausgewiesenen Flächen gelagert. Alleine im Pongau sind zehn Mitarbeiter der Wildbach- und Lawinenverbauung für die Aufräumarbeiten nach Unwettern abgestellt. „Wir haben in den Pongauer Gemeinden rund 200.000 Kubikmeter Material in den Geschiebesperren“, informiert Gebietsleiter Anton Pichler.
Wir sind bei den Aufräumarbeiten im Pinzgau gut unterwegs. Ein Großteil der Geschiebesperren wurde schon teilentleert.
Gebhard Neumayr, Wildbachverbauung Gebietsleiter Pinzgau
In Wagrain, Großarl, Dorfgastein, Hüttau, St. Veit und St. Johann hatte sich am 12. August eine folgenschwere Gewitterzelle zusammengebraut. Vermurungen und Hangrutschungen waren die Folge. Beruhigend zumindest: „Die Bauwerke haben bestens funktioniert“, so Pichler. Der Ortskern von Wagrain wäre ohne Schutzwall im Hintergrund nicht unversehrt geblieben. Gut geschützt sei mittlerweile auch die Großarler Landesstraße: Es war nach drei Unwettern im Juli und Auguste keine Sperre der Zufahrt ins Tal notwendig.
Beim Unwettern müssen die Geschiebesperren, die meist aus mehreren Bauwerken bestehen, enorme Kräfte abfedern: „Es können VW-Bus-große Steine daherkommen“, so Pichler. Bäche können auch riesige Stämme mittransportieren, die dann in Murbrechern gebremst werden.
Räumen der Schutzbauten dauert noch Tage
Im zuletzt stark betroffenen Pinzgau laufen die Arbeiten nach den Unwettern auf Hochtouren. Auch kleinere Gerinne wurden aufgrund der Wassermassen, die vom Himmel kamen, zu reißenden Bächen. Gleich dreimal hintereinander und das innerhalb weniger Tage bremsten die Sperren tonnenschweres Material. „Wir haben bereits einen hohen Schutzgrad erreicht“, so Gebhard Neumayr von der Wildbachverbauung.
Gut gesichert sind etwa der Schüttdorfer Langackergraben oder der Schüttbach, wo es 2013 zu großen Schäden kam. Auch im Bereich Erlbach und Habichtgraben in Thumersbach stoppten Sperren viel Material. In Bruck und Fusch laufen Arbeiten, im Kapruner Mengggraben sichert ein Bauwerk eine darunterliegende Siedlung. Die Häuser blieben trocken.
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