Landesrätin ist sicher

„Der Kauf der Au war für uns alternativlos“

Salzburg
21.08.2024 07:00

Der Salzburger Landesrechnungshof hätte auch eine Pacht der Antheringer Au für möglich gehalten. Die damalige Naturschutzlandesrätin Daniela Gutschi (ÖVP) sieht das ganz anders und rechnet nach.

Der Kauf der Antheringer Au durch das Land im Jahr 2022 wird die heimische Politik auch noch in den nächsten Wochen und Monaten beschäftigen. Wie berichtet beantragt die Opposition eine Sondersitzung im Landtag. Der Rechnungshof hatte in seinem Rohbericht festgestellt, dass der Preis für die Au zu hoch war. Auch das Landwirtschaftsministerium soll diesen im Jahr 2022 für überzogen gehalten haben.

Die damalige Naturschutzlandesrätin Daniela Gutschi (ÖVP) hat den Deal eingefädelt und verteidigt das Vorgehen. „Der Kauf der Antheringer Au war für die Renaturierung alternativlos“, sagt Gutschi. Auch der Leiter der Abteilung 5, Natur- und Umweltschutz, im Land, Markus Graggaber sieht es so: „Wir können nicht Flächen unter Wasser setzen, die uns gar nicht gehören.“ Die geplanten Maßnahmen wie etwa die Aufweitung der Salzach in dem Gebiet könne nur auf Flächen im Eigentum geschehen. Bei einer Pacht hätte der Zins außerdem nach 30 Jahren den Kaufpreis erreicht.

Die Au wird zu einem großen Naturschutzgebiet. (Bild: Tröster Andreas)
Die Au wird zu einem großen Naturschutzgebiet.

Und Gutschi rechnet weiter: Das Land muss nur 26 Prozent der Kosten tragen und bekommt dafür 100 Prozent des Geländes. Denn Europäisch Union und der Bund haben durch den Resilienzfonds und den Biodiversitätsfonds etliche Millionen beigesteuert. Für das gesamte Projekt muss das Land 15 Millionen Euro zahlen, die Gesamtkosten liegen bei 58 Millionen Euro. Der Kaufpreis der Au von Max Mayr-Melnhof – er will sich auf „Krone“-Anfrage nicht zur Causa äußern – betrug 35,6 Millionen Euro.

Sozialdemokraten planen Untersuchungsausschuss
Die Opposition hat unter der Leitung von SPÖ bereits eine Sondersitzung im Landtag angekündigt.

Die Sozialdemokraten wollen aber noch weiter gehen und sowohl beim Bund als auch bei der EU nachhaken, ob die von dort erhaltenen Gelder auch zweckmäßig eingesetzt wurden und werden. Außerdem will man nach der Sondersitzung noch einen Untersuchungsausschuss zum Thema starten. Jede Partei hat in der Gesetzgebungsperiode einmal die Möglichkeit dazu. Seit dem Jahr 2000 gab es in Salzburg drei U-Ausschüsse. Der letzte zum Finanzskandal 2013.

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