Das russische Innenministerium hat die Menschen in drei Regionen an der Grenze zur Ukraine aufgefordert, Datings-Apps auf ihren Smartphones und Online-Überwachungskameras zu deaktivieren. Man befürchtet, die ukrainische Armee könnte diese anzapfen.
„Der Gegner identifiziert in großem Umfang IP-Adressen auf unserem Territorium und verbindet sich aus der Ferne mit ungesicherten Kameras, die von privaten Höfen bis hin zu strategisch wichtigen Straßen und Autobahnen alles überwachen“, teilte das Ministerium mit.
Ukraine kämpft nun auf russischem Boden
Auch von der Benutzung von Online-Dating-Diensten wurde abgeraten, da diese ebenfalls zum Sammeln von Informationen genutzt werden könnten. Die Ukraine, die sich seit mehr als zwei Jahren gegen einen russischen Angriffskrieg verteidigt, hat vor rund zwei Wochen eine Gegenoffensive gestartet und ist dabei in das westrussische Gebiet Kursk vorgerückt. Erstmals hat Kiew damit den Krieg auf das Gebiet des Gegners verlagert. Russland hält weiterhin große Teile im Osten und Süden der Ukraine besetzt.
Das Innenministerium riet den russischen Soldaten, generell keine Kurznachrichten von unbekannten Absendern zu öffnen. Auch sollten sie Chats mit Kameraden löschen, wenn diese in Kriegsgefangenschaft geraten sind. Bewohnern der grenznahen Regionen empfiehlt das Innenministerium, in sozialen Netzwerken keine Videoaufnahmen zu teilen, auf denen Militärkonvois zu sehen sind.
Soldaten, Polizisten und Geheimdienst-Mitarbeiter sollen zudem auf ihren Handys Fotos löschen, die sie als Angehörige dieser Dienste identifizieren. Auch sollen sie im Netz auf Spitznamen wie „Ljoscha FSB“ verzichten. Der FSB ist der russische Inlandsgeheimdienst.
„Mitarbeiter der Energiewirtschaft, einschließlich der Atomindustrie, sollten ihre berufliche Zugehörigkeit aus den sozialen Netzwerken entfernen, damit sie nicht in das Blickfeld feindlicher Nachrichtendienste geraten“, heißt es weiter.
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