Poker um Addiko

Slowenen-Übernahme von Wiener Privatbank geplatzt

Wirtschaft
20.08.2024 20:32

Die slowenische Großbank NLB ist mit ihrem Übernahmeangebot für die österreichische Addiko Bank gescheitert, teilte die NLB in einer Aussendung am Dienstag mit. Die NLB bot den Aktionären 22 Euro je Aktie. Allerdings strebte die Großbank von Anfang an eine qualifizierte Mehrheitsbeteiligung und eine Mindestannahmeschwelle von 75 Prozent der Addiko-Aktien an.

Es wurden bis zum Ende der Angebotsfrist nur 36,39 Prozent bei der Zahlungs- und Abwicklungsstelle hinterlegt. Dass die Mindestannahmeschwelle eine Hürde darstellte, war von vornherein klar: Schließlich macht der Streubesitz der Addiko Bank, die aus den Hypo-Alpe-Adria-Balkanbanken hervorgegangen ist, nur 49,2 Prozent aus.

Big Player am Balkan
Zu den größten Aktionären gehören die serbischen Unternehmen Alta Pay und Diplomat Pay, die zusammen 19,62 Prozent der Addiko Bank halten. Daher erklärte die EZB, dass die mit diesen Aktien verbundenen Stimmrechte vorerst ruhend gestellt werden. Darüber hinaus gibt es noch ein paar institutionelle Investoren, darunter auch die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD).

„Die Abwicklung des Angebots findet daher nicht statt und das Angebot wird gemäß § 3 Abs 3 Übernahmegesetz nicht verlängert“, teilte die NLB am Dienstagabend mit. Der Addiko-Vorstand befand das Offert der NLB als finanziell attraktiv und sprach sich gegenüber den Aktionärinnen und Aktionären für die Annahme des Angebotes aus.

Bieterduell um Addiko
Die NLB war jedoch nicht der einzige Bieter um die Addiko-Anteile: Die Agri Europe Cyprus, die dem serbischen Geschäftsmann Miodrag Kostić zugerechnet wird, legte ebenfalls ein Angebot vor. Sie bot aber nur 16,24 Euro je Aktie, um ihren Anteil an der Addiko Bank von derzeit 9,99 Prozent auf 27 Prozent aufzustocken.

„NLB scheitert an sich selbst“, kommentierte Florian Beckermann, Vorstand des Interessenverbands für Anleger, das Ergebnis. „Das Angebot war mutlos, jetzt kommt die Quittung mit nur 36,39 Prozent angebotenen Aktien von angestrebten 75 Prozent: Es war einerseits nicht attraktiv genug um wirtschaftlich zu überzeugen, andererseits wollte NLB auch nicht mit anderen Minderheitsaktionären in den Ring“, ergänzte Beckermann.

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