Eine Baugenehmigung, die Bürgermeister Simon Tschann vor Jahren erteilt hat, wird nun ein juristisches Nachspiel haben. Im Raum steht der Verdacht von Amtsmissbrauch und falscher Beurkundung im Amt.
Die Staatsanwaltschaft Feldkirch hat Anklage gegen den Bürgermeister der Vorarlberger Stadt Bludenz, Simon Tschann (ÖVP), erhoben. Das Stadtoberhaupt wird sich wegen Amtsmissbrauchs und falscher Beurkundung im Amt vor Gericht verantworten müssen. Inhaltlich geht es um eine Baugenehmigung einer Wohnanlage. Für Tschann sind die gegen ihn gerichteten Vorwürfe „weiterhin nicht nachvollziehbar“, wie er in einer Aussendung der Stadt betonte.
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft dauerten über zwei Jahre, die Wohnanlage in der Fohrenburgstraße wurde bereits 2022 errichtet. Ein Kritikpunkt lautet, dass Tschann das Bauvorhaben trotz negativer Stellungnahme des städtischen Gutachters genehmigt habe – was Tschann bestreitet. Sowohl die Bezirkshauptmannschaft Bludenz als auch das Landesverwaltungsgericht und der Landesvolksanwalt hätten im Rahmen ihrer Überprüfungen jeweils die Vorgehensweise der Stadt im Wesentlichen bestätigt, unterstrich der Bürgermeister.
Er verlasse sich in Bauverfahren auf seine Fachexperten in der Baurechtsabteilung. „Alle Baubescheide werden von den Fachexperten nach den Bestimmungen des Vorarlberger Baugesetzes verfasst und von mir gezeichnet“, so Tschann, der auf ein Urteil noch im Herbst hofft. „Ich vertraue auf die österreichische Rechtsprechung und bin überzeugt, dass alle noch vorhandenen Missverständnisse und Irrtümer in der Verhandlung vollständig ausgeräumt werden können“, so der Bürgermeister.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.