Momente der Angst
Wirbelsturm fegt über Badestrand in Italien hinweg
In den vergangenen Tagen wurde Italien von ungewöhnlich vielen Wirbelstürmen heimgesucht – ein dramatisches Video (siehe oben) zeigt die Zerstörungskraft eines solchen Phänomens auf einem Strand in Basilikata. An diesen Anblick muss man sich künftig offenbar gewöhnen.
Das Video von Montagnachmittag zeigt das „Aufsetzen“ des Wirbelsturms am beliebten Strand in Marina di Nova Siri in der italienischen Region Basilikata. Der Tornado ließ buchstäblich Liegen und Sonnenschirme umherfliegen und löste bei den Anwesenden Panik und Verwirrung aus, wie italienische Medien berichten.
Warnung für Badeurlauber
Kurz zuvor schlug nur wenige Meter vom Strand entfernt auch noch ein Blitz ins Meer ein – durch die brisante Unwettersituation waren die Badegäste, die im Strandbad Zuflucht gesucht hatten, in großer Gefahr. In kurzer Zeit regnete es zudem mehr als 50 mm pro Quadratmeter: „Wenn ein Gewitter naht, muss man sich von den Stränden entfernen!“, nimmt die Seite „MeteOne Puglia e Basilicata“ den Anlass zur Warnung.
Wie dramatisch die Begegnung mit einer Wasserhose sein kann, hat erst kürzlich auch das Unglück vor Sizilien deutlich gezeigt: Dabei versank am Montag die 54 Meter lange Luxus-Segeljacht Bayesian im Meer. Bislang konnte eine Leiche geborgen werden, 15 weitere Personen werden noch immer vermisst.
Weniger tragisch verlief jedenfalls der Vorfall in Basilicata – glücklicherweise gab es keine Meldungen von Verletzten. Nur kurz nachdem die Windhose an Land aufgeschlagen war, löste sie sich wieder auf. Auch aus anderen Regionen in Süditalien wurden jedoch Videos in sozialen Medien geteilt, die imposante Wasserhosen zeigen.
In diesem Video wird ein Tornado gezeigt, der vor Salento gefilmt wurde:
Warmes Meer ist wie „Benzintank“
Die wochenlange Hitzewelle im Mittelmeerraum soll die Entstehung von Tornados begünstigen. „Das warme Meer scheint angenehm, aber aus physikalischer Sicht ist Wärme Energie“, erklärte Meteorologe Paolo Sottocorona gegenüber „Daily Mail“. „Das Mittelmeer ist im Moment ein Benzintank. Wenn man ein Streichholz hineinsteckt, also einen kalten Luftstrom wie in diesen Tagen, explodiert es“ führt der Experte aus, der auch als Segellehrer tätig ist.
„Je wärmer das Meer, desto stärker die Tornados“, fasst Sottocorona zusammen. Früher seien zerstörerische Tornados alle hundert Jahre aufgetreten. „Jetzt erleben wir einen oder mehrere pro Jahr. Sogar Wettermodelle haben Schwierigkeiten, derart intensive Ereignisse vorherzusagen.“ Das musste auch der Kapitän der Bayesian am eigenen Leib erfahren: „Wir haben es nicht kommen sehen“, sagte er kurz nach seiner Rettung, nachdem die Megajacht in 50 Metern Tiefe versunken war.
Bürgermeister nach Tornado: „Apokalyptisches Szenario“
Der Bürgermeister von Santa Flavia, einer Stadt in der Nähe von Palermo, zeigte sich ebenfalls geschockt nach der Sichtung einer heftigen Wasserhose: „So etwas habe ich noch nie erlebt. Ein Tornado, der etwa zehn Minuten dauerte, ein apokalyptisches Szenario.“
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