Mit der aktuellen Ausstellung „Radical Feminine“ gelingt im neuen Kunsthaus Blaue Butter in Gmunden ein nächstes Highlight: Im Fokus steht der weibliche Körper in der Keramikkunst. Zu sehen sind Urmütter und radikale Positionen der Gegenwartskunst.
Lieblich, verklärt oder doch zerstückelt durch den männlichen Blick? Die Ausstellung „Radical Feminine“ in Gmunden greift ein altbekanntes Thema auf: Den Missbrauch des weiblichen Körpers in der Kunst als Muse und Modell. Und das Zurückdrängen von Künstlerinnen auf „liebliche“ Kunstgenres wie eben die Keramik.
Doch jetzt ist es genug!
Man holt Künstlerinnen, die mit Ton und Glasur gar nicht mehr so lieblich arbeiten, vor den Vorhang. „Starke weibliche Positionen bestimmen den Aufbruch und das Aufbrechen etablierter Konventionen“, sagen die Kuratorinnen Genoveva Rückert und Veronika Schreck (Landes-Kultur GmbH). Sie spannen mit ausgewählten Exponaten den Bogen von einer der ältesten bekannten Frauendarstellungen zu wichtigen Positionen des 20. Jahrhunderts bis in die Jetztzeit. Auch Ikonen feministischer Kunst wie Kiki Kogelnik sind vertreten.
Der andere Blick auf Körper und Geschlecht
In der Gegenwart ist die Bildsprache teils deutlich: So zeigt Maria Kulikovska weibliche, zerstückelte Körperteile aus Keramik. Linda Luse beschäftigt sich mit den Wurzeln, hinterfragt kritisch unseren zwischenmenschlichen Umgang, den Umgang mit unserer Umgebung und der Natur.
Rund 20 Künstlerinnen schaffen mit ihren Keramiken fantastische neue Erzählungen von Weiblichkeit, Menschlichkeit und Zusammenleben. Dafür dekonstruieren sie Dogmen humorvoll, sie stören, zerstören, setzen neu zusammen, überschreiten Grenzen und erfinden Vorstellungen des Femininen radikal neu.
Infos: Bis 13. Oktober, Mittwoch bis Sonntag, 13 bis 19 Uhr, Kunsthaus Blaue Butter, im Kunstquartier Gmunden
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