Ein Cyberangriff hat in Russland nach Angaben der staatlichen Medienaufsichtsbehörde Roskomnadsor am Mittwoch kurzzeitig zu einem großflächigen Ausfall der Onlinedienste Telegram und Whatsapp geführt. Für eine Stunde ging gar nichts mehr.
Ab 14 Uhr (Ortszeit) habe das Zentrum für die Überwachung und Kontrolle der öffentlichen Kommunikationsnetze „eine großflächige Störung des Betriebs der Messengerdienste Telegram und Whatsapp“ registriert, hieß es in einer Mitteilung. Als Ursache nannte die Behörde wenig später einen „DDoS-Angriff auf russische Telekommunikationsanbieter“.
Mit Anfragen geflutet
„Distributed Denial-of-Service“-Angriffe (DDoS) sind eine relativ einfache Methode, um ein System zum Absturz zu bringen, indem es mit Anfragen überflutet wird. Laut Roskomnadsor konnte der Angriff schließlich abgewehrt werden, sodass die Dienste ab 15 Uhr wieder normal funktionierten. Ein Urheber konnte demnach zunächst nicht ermittelt werden.
Ein solcher Cyberangriff ist in Russland selten. Der Kreml hat seine Kontrolle über das Internet seit Beginn der Offensive in der Ukraine im Februar 2022 verstärkt und Onlinedienste wie Facebook, Instagram und X verboten. Die Websites sind allerdings weiterhin über VPN-Verbindungen zugänglich.
YouTube verlangsamt
Die Videoplattform Youtube wurde nicht blockiert, allerdings kursierten auch hier immer wieder Gerüchte über ein Verbot und sie reagiert in Russland ungewöhnlich langsam. Bereits im März 2022 hatte Roskomnadsor Google und Youtube „terroristische“ Aktivitäten vorgeworfen.
In der Ukraine hat es seit dem Beginn der russischen Offensive dagegen mehrfach Cyberangriffe gegeben, die häufig auf Internetseiten der Regierung abzielten. Ukrainische Behörden werfen immer wieder Russland vor, an den Vorfällen beteiligt zu sein, was Moskau bestreitet.
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