Uralte Tradition

Preberschießen: „Jeder braucht auch Glück“

Neue „Chefin“ und Titelverteidigerin: Sandra Etschbacher und ihr Stellvertreter Peter Lintschinger

(Bild: Holitzky Roland)

Uralte Tradition am Prebersee im Lungau: Am kommenden Wochenende wird wieder auf Spiegelbilder gezielt. Das Wasserscheibenschießen gibt es schon seit 1834. Bis zu 300 Schützen werden erwartet. 

Wenn die Preberschützen eine Wetter-Bitte nach oben schicken könnten, dann gibt es einen klaren Wunsch: „Windstill, das wäre gut“, meint Sandra Etschbacher, seit 2022 Oberschützenmeister in der Schützengesellschaft Tamsweg-Prebersee. Sie ist keine Freundin des Genderns und bleibt lieber bei der männlichen Bezeichnung: „Oberschützenmeisterin klingt einfach komisch. Warum sollen wir das ändern?“, sagt die erste Frau an der Spitze einer Männerdomäne.

Welterbe-Antrag bei Unesco ist eingebracht
Seit unglaublichen 190 Jahren gibt es die Tradition des Wasserscheibenschießens am Prebersee schon. Im September wird groß Jubiläum gefeiert. Und auch die Entscheidung, ob das Preberschießen in die Liste des Unesco-Weltkulturerbes aufgenommen wird, erwartet der Verein gerade mit Spannung.

Schießanlage mit langer Tradition

(Bild: Holitzky Roland)

 Der Bewerb funktioniert nach eigenen Gesetzen. Geschossen wird nicht auf die 120 Meter entfernten Zielscheiben, sondern auf deren Spiegelbild im See. Moorige Schwebeteilchen im Wasser lenken die Geschosse ab, sodass diese nicht versinken.

Frau an der Spitze ist Titelverteidigerin
Oberschützenmeister Etschbacher ist heuer Titelverteidigerin. Ihr gelang gleich in ihrem zweiten Jahr als „Chefin“ der beste Schuss, Hexenblattl genannt. „Das war Zufall. Es kommt auf sehr vieles an: Ausdauer und Kraft, weil im Stehen geschossen wird, das Wetter und jeder braucht auch Glück“, sagt sie. Grundsätzlich sind keine Vorkenntnisse notwendig. Preberschützen können auch komplett ungeübt sein. Auch Jugendliche haben einen wichtigen Part in der Tradition: Als Zielerer und Schreiber dokumentieren sie die Schussleistungen.

Am Samstag und Sonntag (24., 25.) werden rund 300 Schützen erwartet.