Fetter "Falcon"

VW will den Chinesen ein dickes SUV bauen lassen

Motor
04.02.2013 15:07
Die britische VW-Nobeltochter Bentley will mit einem neuen Luxus-Geländewagen die kauffreudige Oberschicht vor allem in boomenden Schwellenländern wie China anlocken. "Wir sind zuversichtlich, dass wir dieses Auto bauen werden", sagte ein Sprecher am Montag. Eine endgültige Entscheidung gebe es aber noch nicht.
(Bild: kmm)

Das "Handelsblatt" hatte unter Berufung auf Aufsichtsratskreise bei Europas größtem Autobauer berichtet, das als "Falcon" (Falke) bezeichnete und bis zu 600 PS starke Modell solle von 2015 an verkauft werden. VW will sein Luxus-Segment besonders in Fernost, Russland und der Golf-Region, aber auch in den USA weiter ausbauen.

Der fünf Meter lange "Falcon" dagegen könnte in der Basisversion mindestens 200.000 Euro kosten – ohne die Österreich-spezifischen Steuern natürlich. Es soll Kundenanfragen aus aller Welt geben. Seit Längerem war darüber spekuliert worden, wie der Konzern seine Strategie im Geschäft mit großen Geländelimousinen (SUVs) fortsetzt. Bentley-Chef Wolfgang Schreiber wolle 3.000 bis 4.000 "Falcon" bauen lassen, hieß es aus Unternehmenskreisen. Sie könnten im slowakischen Bratislava und am Bentley-Sitz in Crewe entstehen.

Der Bau von Nobelschlitten jenseits "normaler" Oberklasseautos wie Audi A8 oder VW Phaeton mit Hilfe der Töchter Bentley, Bugatti und Lamborghini soll den VW-Konzern im Markt exklusiver Luxusmodelle etablieren. Der "Falcon" ist eine überarbeitete Version einer Studie, die vergangenes Jahr vorgestellt worden war. Die britische Tochter soll auf zusätzliche Rendite getrimmt werden. Beim französischen Ableger Bugatti sind derweil neue Supersportwagen in Arbeit, und die Kernmarke VW Pkw plant eine weitere Auflage der Edelkarosse Phaeton.

Zugleich treiben die Wolfsburger die Entwicklung neuer Kleinstwagen voran. Ein Einstiegsmodell für umgerechnet weniger als 7.000 Euro dürfte nach Einschätzung von Betriebsratschef Bernd Osterloh voraussichtlich 2016 in China in die Produktion gehen.

Volkswagen soll mindestens 13 Marken umfassen
Volkswagen will weiter wachsen und setzt dazu auch auf neue Marken. Mindestens eine solle noch dazukommen, so der Aufsichtsratsvorsitzende Ferdinand Piech im Gespräch mit der „ADAC Motorwelt“. Im Interview erklärte er, in zehn Jahren habe der Konzern mindestens 13 Marken. Nachdem zuletzt Porsche und Ducati dazu kamen, sind es derzeit 12 Marken. 

Spekuliert wird immer wieder über das Interesse von VW an Alfa Romeo. Die Italiener würden das Portfolio um einen Traditionsnamen erweitern und könnten etwas sportlicher als Seat unter Audi positioniert werden. Alfa wäre aber kein Ersatz für Seat. Die Rolle der Spanier betrachtet Piech gelassen. In ein oder zwei Jahren sieht er Seat wieder im Plus. Französische und italienische Wettbewerber würden derzeit in einem Monat Verluste machen, wie sie Seat im Jahr verursache.

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(Bild: kmm)



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