Saftige Strafe

Gefakter Biden-Anruf kommt Firma teuer zu stehen

Der vermeintliche Joe Biden hatte im US-Staat New Hampshire dazu aufgerufen, nicht an der Vorwahl seiner Demokratischen Partei teilzunehmen.

(Bild: AP)

Die Übermittlung eines gefälschten Wahlkampf-Anrufs mit der Stimme von US-Präsident Joe Biden kommt eine amerikanische Telekom-Firma teuer zu stehen. Lingo Telecom zahlt nach einer Vereinbarung mit der Aufsichtsbehörde FCC eine Million US-Dollar (rund 900.000 Euro) als Strafe.

Bei dem automatisierten Anruf mit einer täuschend echt klingenden Stimme Bidens wurden Wähler im Bundesstaat New Hampshire im Jänner aufgerufen, nicht an der Vorwahl seiner Demokratischen Partei teilzunehmen. Die Stimme Bidens wurde mit Software auf Basis Künstlicher Intelligenz generiert. Die Absenderinformationen bei dem Anruf wurden ebenfalls gefälscht, sodass er von einem politischen Komitee der Demokraten zu kommen schien.

Glimpflich davongekommen
Für den Urheber des Anrufs, einen Politberater, schlug die FCC im Mai eine Strafe von sechs Millionen Dollar vor. Der automatisierte Anruf mit Bidens gefälschter Stimme weckte in den USA neue Sorgen, KI könnte vor der Präsidentenwahl im November noch häufiger missbraucht werden. Die FCC stärkte danach den rechtlichen Rahmen für das Vorgehen gegen solche KI-Fakes.

Zusätzlich zur Geldstrafe verpflichtete sich der Telekom-Dienstleister nun in einem bisher einmaligen Programm, die Vertrauenswürdigkeit von Kunden zu prüfen, die seine Netze zur Datenübermittlung nutzen.