Rund 36 Millionen Euro fließen heuer und kommendes Jahr in eine neue Hochleistungsrechner-Infrastruktur. Neben Wien, wo bereits mit Jahresbeginn 2025 der Betrieb aufgenommen werden soll, bekommt der „Multi-Site Computer Austria“ (MUSICA) auch „Niederlassungen“ in Linz und Innsbruck.
Mit 40 Petaflops – und damit der doppelten Rechenleistung wie ursprünglich geplant – soll der Supercomputer-Cluster unter die Top 20 weltweit vorstoßen, hieß es am Donnerstag vor Journalisten. „Wir brauchen neben klugen Köpfen auch Rechenleistung, die bei der Lösung komplexer Probleme unterstützt“, erklärte Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) am „Science Center“ der TU Wien. „MUSICA“ sei ein „bedeutender Meilenstein“, „besonders energieeffizient“ und werde sich unter die 20 leistungsstärksten Systeme weltweit einreihen.
Projektkoordinator ist die TU Wien, beteiligt sind zudem die Universität Linz, die Universität Innsbruck, die TU Graz, die Universität für Bodenkultur (Boku) Wien und die Universität Wien.
Widerstandsfähiger
Auch die bisherigen Supercomputer mit einer Gesamtleistung von rund fünf Petaflops – ein Petaflop bedeutet eine Billiarde Rechenoperationen pro Sekunde – sind von mehreren Universitäten gemeinsam betrieben worden, allerdings zentral von Wien aus. Die Verteilung der Computer-Hardware auf mehrere Standorte erhöhe die Widerstandsfähigkeit oder „Resilienz“ im System. Wien werde über 112 GPU- und 72 CPU-Knoten verfügen, Innsbruck und Linz über jeweils 80 GPU- und 48 CPU-Knoten. Für die Nutzer soll „MUSICA“ wie ein einzelnes HPC-System („High Performance Computing“) wirken.
Regelbetrieb Anfang 2025
In Wien sei der Aufbau der Infrastruktur bereits in vollem Gange. Im Spätherbst soll der Testbetrieb starten, Anfang 2025 der Regelbetrieb aufgenommen werden. Mitte 2025 würden Innsbruck und Linz folgen. In einem kleinen Land sei es besonders wichtig, die Kräfte zu bündeln, sagte Peter Ertl, Vizerektor Forschung, Innovation und Internationales der TU Wien.
Der neue Hochleistungsrechner werfe ein „helles Spotlight“ auf die heimische Forschungslandschaft und sei ein wichtiger Schritt für die Forschung im Bereich Künstliche Intelligenz (KI). Die Entscheidung für die Architektur des Systems sei „goldrichtig“ gewesen, weil sie sich für KI-Anwendungen sehr gut eigne, ergänzte „MUSICA“-Projektleiter Ernst Haunschmid.
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