Pläne über der Donau

Förderband für Schotter: „In der Wachau undenkbar“

Niederösterreich
23.08.2024 06:00

Ein Hartsteinwerk will von Persenbeug (NÖ) aus ein Schotter-Förderband über die Donau bauen. Am anderen Ufer regt sich der Widerstand.

Die Pläne sind an sich nichts Neues – und genau das bringt die Mitglieder der Bürgerinitiative Pro Nibelungengau derzeit in Rage. Denn seit Jahren expandiert der Felsbruch der Firma Loja in Persenbeug, sorgt mit Staub und Lärm durch Sprengungen für viel Ärger dies- und jenseits der Donau.

Die Pläne für das in Österreich wohl einzigartige Förderband für Schotter und Gestein. (Bild: Krone KREATIV/OpenStreetMaps)
Die Pläne für das in Österreich wohl einzigartige Förderband für Schotter und Gestein.

Seit einigen Jahren sorgen auch die Pläne, für den Abtransport der Steine ein Förderband über die Donau zu schlagen, für Wirbel. Es geht um mehrere meterhohe Betonsilos sowie einen sechsgleisigen Verschubbahnhof – und das eigentlich im Hochwasserschutzgebiet, in dem freilich absolutes Bauverbot herrscht.

Christa Kranzl mit Anrainer Siegfried Höllmüller, SPÖ- Gemeinderat Johann Nowak und Karl Hell von der Schiffsführer- schule in Krummnuß- baum. Sie wollen das Projekt verhindern. (Bild: Crepaz Franz)
Christa Kranzl mit Anrainer Siegfried Höllmüller, SPÖ- Gemeinderat Johann Nowak und Karl Hell von der Schiffsführer- schule in Krummnuß- baum. Sie wollen das Projekt verhindern.

 Dass dennoch darüber debattiert wird, liegt daran, dass hier laut den beteiligten Behörden das Bergbaurecht zum Tragen kommt. In der Gemeinde weiß man freilich wenig über die konkreten Details, auch der Bürgermeister habe laut der Bürgerinitiative stets beteuert, nicht über die genauen Pläne informiert zu sein.

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Es stellt sich uns die Frage, ob auch die Schließung der Donauuferbahn, die hier durchaus als alternatives Transportmittel getaugt hätte, nicht politisch motiviert war.

Christa Kranzl, Obfrau der Bürgerinitiative Pro Nibelungengau

Diesbezüglich ließen Christa Kranzl und ihre Mitstreiter nun eine Bombe platzen: Denn in einer von der Gemeinde in Auftrag gegeben Kooperationsvereinbarung wird sehr wohl auf detaillierte Pläne bis hin zu den Bauphasen Bezug genommen. Und auch auf die finanziellen Entschädigungen von 1,7 Millionen Euro für die jährlich rund 400.000 Tonnen ungesiebten Materials, die über hier über die Donau befördert werden sollen.

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Der Lärm und der Staub sind unerträglich. Und wir werden hier seit Jahren vorgeführt. Man stelle sich nur vor, sowas wäre in der Wachau geplant. Unmöglich!

Siegfreid Höllmüller, betroffener Anrainer aus Krummnußbaum

Im Gegenzug sicherte man zu, das Projekt im Ort zu „tolerieren“ und auf Rechtsmittel zu verzichten. Der bereits im Jahr 2022 erstellte Vertrag wurde von der Firma Loja aber nie unterschrieben – und landete in der Schublade. Kranzl: „Was wird noch alles hinter dem Rücken der Bürger ausverhandelt?“

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