Verrückter Fußball

Vor Duell gegen Sturm: Gefeiert statt gefeuert!

Seedy Jatta sorgte im letzten Duell mit seinem Goldtor für den 1:0-Heimsieg gegen Altach.

(Bild: GEPA/GEPA pictures)

Sturm trifft Samstag (19.30 Uhr) daheim auf die wiedererstarkten Altacher!  Die Ländle-Truppe feierte zuletzt zwei Siege in Folge und legte den besten Start seit sechs Jahren hin. Dabei wollte man Trainer Joachim Standfest schon nach zwei Saisonspielen vor die Tür setzen.  Der Steirer, mit Sturm und GAK einst Meister: „Sturm ist wieder klarer Favorit.“

Das Fußball-Geschäft ist schnelllebig: Trainer sind das schwächste Glied in der Kette, sie werden schnell gefeiert und schnell gefeuert! Eine dicke Haut schadet in diesem Gewerbe nie. Joachim Standfest weiß, wie der Hase läuft. Der Obersteirer ist seit seinem 18. Lebensjahr im Profi-Geschäft.

Doch kurz nach Saisonstart fühlte sich der 44-Jährige wohl im falschen Film: Nach Cup-Aus und Start-Pleite gegen WSG Tirol murrten und knurrten einige Fans, stand schon sein Rauswurf im Raum. Sportchef Roland Kirchler stellte sich in einem patscherten Interview auch nicht hinter den Trainer.

Keine vier Wochen später ist „Joki“ ein gefeierter Coach: Siege beim LASK und gegen WAC, der beste Ligastart des Klubs seit sechs Jahren! Zu seiner Fast-Ablöse will sich der ehemalige GAK- und Sturm-Kicker nicht mehr äußern. „Jeder soll sich selbst ein Bild machen.“

Zuerst vorm Rauswurf, jetzt gefeiert: Joachim Standfest.

(Bild: GEPA/GEPA pictures)

Genugtuung verspürt Standfest nicht, die Freude über zwei Liga-Siege in Folge (gelang letztmals im Herbst 2022) ist aber riesengroß. „Super, dass die Burschen gesehen haben, was in der Mannschaft steckt. Sie können aber noch viel mehr“, betont Standfest vor dem Spiel in seiner Heimat. Nach vielen trostlosen Saisonen, das Abstiegsgespenst stets im Nacken, müssen sich die Standfest-Mannen nun an den Erfolg erst gewöhnen. „Diese Siegermentalität muss sich noch entwickeln.“

„Unheimlich viel investieren müssen“
0:1 und ein überaus unglückliches 1:2 – so endeten in der Vorsaison die Duelle gegen den Ex-Klub. „Sturm ist auch diesmal wieder klarer Favorit“, sagt Standfest, der sich vom holprigen Start des Meisters nicht täuschen lässt. „Sturm hat so viel Qualität, dass sie solche Spiele trotzdem gewinnen.“

Super, dass die Burschen gesehen haben, was in der Mannschaft steckt. Sie können aber noch viel mehr.

Altach-Trainer Joachim STANDFEST

Mit GAK und Sturm wurde „Joki“ jeweils Meister – er weiß gut, welche Spuren die vergangenen Monate bei der Ilzer-Truppe hinterlassen haben. „Sie haben unheimlich viel investieren müssen, um Salzburg hinter sich zu lassen. Nach so einem Erfolg bist du einfach nur leer und in einem Tunnel drinnen. Ich bin überzeugt, dass Sturm bald wieder so stark ist wie in der vorigen Saison.“

Bereits in Topform ist Altach-Torjäger Gustavo Santos, der schon bei fünf Toren hält. Ein Wechsel ins Ausland ist jetzt Thema. Gegen Sturm ist der Brasilo-Stürmer aber noch dabei.