Künstlerin Marina Stiegler setzt sich in ihrem aktuellen Projekt „wERDEN-Frauenberg“ für das Institut für Kunst im öffentlichen Raum mit kopflosen Statuetten im Tempelmuseum Frauenberg in Leibnitz auseinander.
Bei archäologischen Grabungen hat man am Frauenberg in Leibnitz eine Reihe von antiken Votiv-Statuetten gefunden, die stillende Muttergottheiten darstellen. Im Zug der Christianisierung wurden ihnen die Gesichter genommen, beziehungsweise gleich ganz der Kopf abgeschlagen (das soll ja vereinzelt auch heute noch vorkommen).
Die in Graz lebende Salzburger Künstlerin Marina Stiegler hat sich jedenfalls mit dieser Kopflosigkeit auseinandergesetzt und in den vergangenen Wochen gemeinsam mit dem Institut für Kunst im öffentlichen Raum das Projekt „wERDEN- Frauenberg“ realisiert, das am Donnerstag vorgestellt wurde. Ein Kreis von Lehmköpfen, die über das natürliche Wachstum von hinzugefügten Pflanzensamen eine Verbindung mit der Erde eingehen, sollen das weibliche Prinzip verdeutlichen. Lehm gilt ja als eines der ursprünglichsten Materialien der Menschheitsgeschichte. Über die Zeit wird auch er seine Form verlieren und Platz für Neues schaffen. Also ist das Werden und Vergehen hier als Ehrerbietung an die Göttinnen zu verstehen.
Stieglers Göttinnen auch im Grazer Kunstzentrum
Die frühen Gottheiten haben es Marina Stiegler schon länger angetan. Im Grazer Kunstzentrum ist ab Montag erneut ihre Wiederbelebung der archaischen „Vogelgöttin von Graz“ zu erleben. Mit Lehm und Pflanzensamen kann man die kleine Statue aus dem 4. Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung, die 2003 bei Ausgrabungen im Pfauengarten gefunden wurde, nachbilden und sie dann an einem Platz seiner Wahl einpflanzen.
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