Unterstützung für Hörl

Urgestein über ÖVP: „Das verursacht Sodbrennen“

Tirol
22.08.2024 18:00

Nach 38 Jahren macht Söldens Bürgermeister Ernst Schöpf Schluss mit der Tiroler ÖVP. Die Hintergründe und wen er jetzt unterstützt.

Dickhäutig muss er wohl gewesen sein, der Sölder Talbürgermeister und Ex-Gemeindeverbandspräsident Ernst Schöpf, sonst hätte er sich wohl nicht so lange in der Politik halten können. Doch im 39. Jahr der Mitgliedschaft bei der ÖVP ist offenbar auch die dickste Haut zu dünn. Ausschlaggebender Moment: Das „Zammhauen der GemNova, das nicht notwendig gewesen wäre“, und das „Wegschauen von Partei- und Weggefährten“ haben nun Schöpfs Liebe zur ÖVP den Garaus gemacht. „Jetzt geht’s auch um Selbstachtung“, übt er sich in psychologischer Analyse.

Mit einem schmallippigen Schreiben an die Bezirksorganisation verkündete er seinen Parteiaustritt.

„Bemerke, dass ich aus der Zeit falle“
„Hochgradigste Teilnahmslosigkeit“ sei ihm von seiner Partei widerfahren, als die Staatsanwaltschaft Ermittlungen in der Causa GemNova einleitete und der neue Vorstand unter Präsident Karl-Josef Schubert, der erst vor einem Jahr gewählt wurde, eine Schadenersatzklage prüfen ließ: „Niemand außer den Parteigranden rund um LH a. D. Günther Platter hat gefragt, wie es mir geht. Das nagt schon. Ich bemerke, dass ich aus der Zeit falle“, sagt Schöpf.

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Von Parteiveranstaltungen bekomme ich Sodbrennen. So wie beim Glühwein auf Christkindlmärkten. 

Söldens BM Ernst Schöpf

Deshalb halte er sich von Parteiveranstaltungen seit längerem fern. „Von solchen Dingen bekomme ich Sodbrennen. Das ist so wie beim Glühwein auf Christkindlmärkten. Deswegen gehe ich dort auch nicht hin.“ Sein letzter Termin war die Wirtschaftsbund-Wahl in Igls im Februar. Auch hier habe er die Mitgliedschaft zurückgelegt.

VP-Landesgeschäftsführer trägt neuen Kurs mit
Für ÖVP-Landesgeschäftsführer Florian Klotz eine „höchst persönliche Entscheidung, die wir zur Kenntnis nehmen“. Schöpf habe sich jahrzehntelang in der Tiroler Volkspartei engagiert: „Er hat sich stets mit starker Stimme für die Gemeinden eingesetzt. Wir sind ihm sehr dankbar für diesen großartigen Einsatz“, sagt Klotz. Brisant: Landesgeschäftsführer Florian Klotz ist auch Vizepräsident des neu aufgestellten Gemeindeverbands, der seinen Ex-Präsidenten verklagen will.

Bürgermeister von Sölden will er aber bleiben, sagt Schöpf: „Ich habe vor zwei Jahren mit 88,66% einen Vertrag mit der Bevölkerung geschlossen.“ Und wen wählt er im September? „Ich unterstütze Franz Hörl. Was das Kreuz bei einer bestimmten Partei notwendig macht.“

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