Oberwart – Friedberg

Der Traum vom Zug ist noch nicht ganz abgefahren

Burgenland
23.08.2024 09:00

2011 wurde der Personenverkehr von Oberwart aus eingestellt. Immer mehr Bürger wünschen sich jetzt einen Reaktivierung der Bahnstrecke.

Vor 13 Jahren – exakt seit 1. August 2011 – ist der Zug im Bezirk Oberwart Geschichte. Die Bürgerinitiative „Südburgenland Pro Bahn“ hat lange für dessen Erhalt gekämpft. Begründet wurde die Stilllegung der Bahnstrecke für den Personenverkehr – Güterverkehr gibt es nach wie vor – mit dem Ergebnis von Frequenzzählungen: Diese hätten an Werktagen eine durchschnittliche Fahrgastzahl im einstelligen oder unteren zweistelligen Bereich ergeben.

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Leider müssen wir aufgrund der A2 im Raum Oststeiermark und Mittelburgenland unser Fahrzeitdefizit eingestehen und sind daher gegenüber dem motorisierten Individualverkehr und dem Bus nicht konkurrenzfähig.

ÖBB

An der Entscheidung der ÖBB hat sich bis heute nichts geändert: Prüfungen hätten ergeben, dass auf der Strecke Friedberg – Oberwart ein derart geringes Fahrgastpotenzial bei gleichzeitig hohen Kosten für eine Reaktivierung des Personenverkehrs zu erwarten sei, dass diese nicht weiterverfolgt wird. Weiters sei man gegenüber Individualverkehr und dem Bus nicht konkurrenzfähig. Dabei gab es in den 2000er-Jahren seitens des Landes immer wieder Bestrebungen, die Bahnstrecke auszubauen und sogar die 1953 eingestellte Verbindung ins ungarische Steinamanger wieder aufzunehmen.

Bei einer Bürgerbeteiligungsaktion in Oberwart zeigt sich, dass sich die Stimmen nach einer Wiederaufnahme des Bahnverkehrs wieder häufen. (Bild: Stadtgemeinde Oberwart)
Bei einer Bürgerbeteiligungsaktion in Oberwart zeigt sich, dass sich die Stimmen nach einer Wiederaufnahme des Bahnverkehrs wieder häufen.

Viele Oberwarter wünschen sich die Bahn zurück
Aktuell lässt eine Bürgerbeteiligungsaktion, die derzeit in der Stadt Oberwart läuft, Bahnfreunde jetzt aufhorchen: auffallend oft wird dort der Wunsch nach einer Reaktivierung der Bahnstrecke geäußert. Immer wieder wird genannt, dass nicht nur die Bundeshauptstadt via Zug erreichbar sein sollte, sondern auch Ungarn.

Grenzüberschreitende Initiative „Zukunft auf Schiene“ wieder im Spiel
Genau diesem Thema widmet sich die grenzüberschreitende Initiative „Zukunft auf Schiene“, die 2021 mit einer Petition, die mehr als 3000 Menschen im Südosten Österreichs und West-Ungarn unterschrieben haben, auf sich aufmerksam gemacht hat.

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Wenn man möchte, dass mehr Menschen auf den öffentlichen Verkehr umsteigen, dann macht es einen Unterschied, ob es Bus und Bahn oder nur den Bus gibt.

Jutta Spitzmüller, Sprecherin der Initiative „Zukunft auf Schiene“

Das Thema Bahnverbindungen ist mitten im Klimawandel natürlich aktueller denn je, heißt es von Jutta Spitzmüller, Sprecherin der Initiative. „Es braucht ein regionenübergreifendes Mobilitätsangebot. Der öffentliche Verkehr, also Bus und Bahn, müssen sich ergänzen“, so Spitzmüller. Der Traum vom Zug ist noch nicht bei allen abgefahren, kündigt die Initiative neue Aktionen an, um das Thema politisch wieder ins Spiel zu bringen.

Rund 1.500 Menschen pendeln täglich mit dem Bus nach Wien
In Sachen Öffis hat sich zumindest was den Bus betrifft im Südburgenland einiges getan. Seitens der Verkehrsbetriebe Burgenland verweist man darauf, dass die 40 Busverbindungen nach Wien stark frequentiert sind, rund 1500 Fahrgäste nutzen diese täglich. Als attraktive Bus-Bahn-Lösung sei auch die Verbindung B9 beliebt. In 1:05 Stunden ist man hier mit dem Bus von Oberwart aus am Bahnhof Wiener Neustadt. Der Zug von Friedberg braucht für die Strecke nach Wiener Neustadt 1:03 Stunden.

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