Das Land fördert bereits 120 angehende Ärzte. 30 neue Anträge auf ein Stipendium sind eingelangt. Doskozils Kritik: „Länder müssen Untätigkeit des Bundes kompensieren.“
Vom fehlenden Kassen-Hausarzt über eine Fachärztin, die keine Patienten mehr annehmen kann, weil sie überlastet ist, bis zu monatelangen Röntgen-, MRT- oder OP-Wartezeiten – die Liste der Kritik am österreichischen Gesundheitssystem ist lang. Im Burgenland soll es nicht an Kompetenz und Personal mangeln.
120 Studenten in Ausbildung
Aktuell sind 120 Studenten mit einem Stipendium des Landes in der Humanmedizin in Ausbildung. Die ersten acht Vertreter werden ihr Studium – bei Einhaltung der Mindestdauer – bereits mit dem Ende der kommenden Periode 2024/25 abschließen. Im Jahr darauf folgen planmäßig weitere acht.
Weg frei zu Universitäten quer durch Europa
Das Stipendienmodell wurde weiterentwickelt – Ausweitung auf heimische Studierende an allen staatlich anerkannten europäischen Universitäten inklusive. Für den nächsten Abschnitt hoffen derzeit weitere 30 Bewerber aus dem Burgenland auf ein Stipendium.
Der Clou: Auch „Quereinsteiger“, die in ihrem Studium schon fortgeschritten sind, haben die Möglichkeit, die mit 1000 Euro pro Monat dotierte Förderung zu beziehen. „Sie können der burgenländischen Bevölkerung schon zeitnah versorgend zur Seite stehen“, wird in den zuständigen Gremien positiv angemerkt. Das gilt für fast ein Drittel der Bewerber. „Alle Anträge werden dieser Tage vom Land geprüft“, heißt es.
Ruf nach mehr Kontrolle des Gesundheitssystems
Mit dem Status quo ist Landeshauptmann Hans Peter Doskozil durchaus zufrieden. Kritik übt er am Bund. „Endlich müsste dafür gesorgt werden, dass die auf Kosten der öffentlichen Hand ausgebildeten Jungmediziner auch für eine gewisse Zeit im öffentlichen Gesundheitssystem praktizieren müssen“, erklärt Doskozil.
Zu viele dieser ausgebildeten Ärzte wandern ins Ausland oder in den privaten Sektor ab. Doskozil tritt für eine klare Sicherstellung des ärztlichen Personals ein. Das Stipendienmodell sei ein Aspekt. „Solange sich die Bundesregierung vor den richtigen Antworten scheut, müssen die Länder kompensieren“, merkt der Landeshauptmann an: „Wir setzen jedenfalls alle Hebel in Bewegung, um den Ärztebedarf zu decken!“
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