Abnehmer waren jung

„Babyface“-Dealer verkauften 186 Kilo Drogen

Oberösterreich
23.08.2024 11:32

Sie dealten wie die Großen, waren aber noch meist „klein“: In Linz wurde gegen eine Drogenbande passenderweise die Ermittlungsgruppe „Babyface“ eingerichtet, die jetzt den Erfolg präsentierte: 21 Festnahmen von 15- bis 24-Jährigen, der Nachweis von 186 Kilo verkauften Drogen um 1,7 Millionen Euro.

Die Truppe war „hierarchisch und arbeitsteilig aufgebaut“, wie Barbara Krenn, stellvertretende Leiterin des Kriminalreferats der Linzer Polizei berichtet. Der Kopf war ein 21-jähriger Afrikaner, dahinter kamen ein Portugiese, Afghanen und Türken, teils mit österreichischen Pässen. Sie holten die Drogen in Koffern per Zug aus Deutschland, verstauten sie in Linzer Wohnungen und packten sie dort verkaufsfertig ab.

Überfall wegen Neid
„Die Verkaufsgegenden waren abseits der bekannten Hotspots, nämlich im Kaplanhof- und Rathausviertel, wo die Täter ihre Wohnsitze hatten“, so Krenn. Aufgeflogen war aber alles bei einer Personenkontrolle am Linzer Hauptbahnhof, wo eine Kundin (17) die Polizisten zu Dealern führte und dieser drei weitere Täter verriet. Nach und nach kamen die Ermittler hinter die Strukturen und als dann ein interner Kampf um die besten Verkaufsgebiete, bzw. aus Neid über Gewinne eskalierte und ein 15-Jähriger überfallen wurde, ging es Schlag auf Schlag. Die Mutter des Burschen, zu der er sich geflüchtet hatte, hatte nämlich den Notruf gewählt. Die vier Angreifer wurden gefasst, ein 16-Jähriger hatte zwei Messer und einen Schlagring eingesteckt.

Geld und Auto abgenommen
Schließlich begannen die Verdächtigen „zu plaudern“ und es wurden Verstecke und Bunkerwohnungen bekannt, die Namen der Hintermänner fielen und es wurden neben 30.000 Euro Drogengeld, auch ein 5er-BMW, der als Drogentransportmittel fungierte, sichergestellt. Neben 21 Festnahmen gab´s auch noch 100 Anzeigen, meist gegen die jugendlichen Abnehmer.

Bis zu sechseinhalb Jahre Haft
„Die fünf Haupttäter sind inzwischen großteils rechtskräftig verurteilt. Dabei waren alle, bis auf den 21-jährigen Drahtzieher unbescholten“, berichtet Walter Eichinger, Sprecher des Landesgerichts Linz. Die Strafen waren durchaus hoch: zwischen drei und sechseinhalb Jahre Haft.

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