Völlig rücksichtslos ist ein Wiener im Juli mit dem Auto eines Freundes durch Wien gerast und lieferte sich eine wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei. Dafür gibt es jetzt Konsequenzen: Der Mann ist Freitagvormittag am Wiener Straflandesgericht zu zwei Jahren Haft verurteilt worden.
Bei seiner Fahrt im Juli gefährdete der Wiener Passanten, die zum Teil auf die Seite springen mussten, und raste mit 170 km/h auf ein Polizeiauto zu. Das Urteil ist bereits rechtskräftig.
Mehrere Fußgänger gefährdet
Der 23-Jährige, der seit geraumer Zeit keinen Führerschein besitzt, saß am Steuer des Autos seines Freundes. Als die beiden von Polizisten aufgehalten wurden, geriet der Mann in Panik – und drückte aufs Gas. Mehrfach überfuhr er rote Ampeln, Fußgänger auf Zebrastreifen mussten auf die Seite springen, um nicht überfahren zu werden. Teilweise geriet der Pkw-Lenker mit dem Fahrzeug auch in den Gegenverkehr.
Crash mit Funkwagen knapp verhindert
Der Autobesitzer, der als Beifahrer mit an Bord war, bat ihn aus Angst um sein Leben, endlich die Wahnsinnsfahrt zu beenden. Der 23-Jährige dachte jedoch nicht daran und raste weiter davon. Ungebremst und ohne auszuweichen schoss er mit 170 km/h auf den Funkwagen zu. Dass es nicht zum fatalen Crash kam, war nur dem Umstand zu verdanken, dass der Fahrer des Polizeiautos das Lenkrad verriss, um eine Kollision zu verhindern.
Bauarbeiter retteten sich hinter Kran
Dramatisch wurde es dann, als das Auto mit dem 23-Jährigen hinterm Lenkrad auf eine voll besetzte Baustelle am Matzleinsdorfer Platz zuraste. Die Bauarbeiter retteten sich in letzter Sekunde hinter einen Kran. Durch den Crash in die Baustelle wurde die rasante Autofahrt auch gestoppt und der Mann festgenommen.
Ich entschuldige mich bei allen, die ich verletzt habe oder verletzen hätte können.
Der 23-jährige Lenker
Der 23-Jährige, der sich seitdem in Untersuchungshaft befindet, bekannte sich „vollinhaltlich geständig“, wollte aber keine weiteren Angaben machen. Der Mann, der nicht zum ersten Mal vor Gericht saß, entschuldigte sich „bei allen, die ich verletzt habe oder verletzen hätte können“. Er sei in Panik gewesen – „ich habe das nicht realisiert“.
Hätten die Polizisten die Kontrolle vollzogen, wäre es vermutlich nur zu einer Geldstrafe wegen Fahrens ohne Führerschein gekommen. So musste sich der 23-Jährige nun wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt durch schwere Nötigung, wegen versuchter schwerer Körperverletzung und wegen Gefährdung der körperlichen Sicherheit verantworten.
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