Trotz Konflikten

Die meisten Steirer kommen gut mit Nachbarn aus

Steiermark
23.08.2024 15:55

Manchmal lärmen sie, manchmal helfen sie aus: Mehr als die Hälfte der Steirerinnen und Steirer hat Konflikte mit den Nachbarn, zeigt eine neue Studie. 94 Prozent haben dennoch ein gutes oder sehr gutes Verhältnis.

Wie kommen die Steirer mit ihren Nachbarn aus? Vor zehn Jahren haben das Land Steiermark und die gemeinnützigen Wohnbaugenossenschaften das zuletzt erheben lassen, nun liegen die neuen Studienergebnisse vor. Der Tenor: Die meisten kommen gut miteinander aus. „Viele Werte sind konstant, obwohl die Zeiten stürmisch waren“, fasst Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ) zusammen. „Man könnte meinen, die Gesellschaft sei gespalten – aber das ist nicht so“, ergänzt Wohnbaulandesrätin Simone Schmiedtbauer (ÖVP). „Konflikte werden meistens ausgeredet.“

Anonymität nimmt zu
Ein Trend zeigt sich bei der Anonymität: Die Anzahl jener, die ihre Nachbarn nur vom Sehen kennen, hat sich von zwölf auf 22 Prozent beinahe verdoppelt. „Vor allem bei jüngeren und älteren Menschen wächst die Anonymität, was auf einen Rückzug aus der Öffentlichkeit hinweist“, sagt Rainer Rosegger, der die Studie gemeinsam mit Lisa Dietersdorfer erstellt hat.

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Vor allem jüngere und ältere Menschen, die im verdichteten Wohnbau in der Stadt leben, kennen ihre Nachbarn nur noch vom Sehen.

(Bild: christian.chizzola)

Soziologe und Studienautor Rainer Rosegger, Agentur Scan

Die Politikerinnen sehen darin eine Folge der Pandemie. Als Gründe gaben die 600 Befragten an, dass man sich einfach nicht treffe und so gar nie ein Kontakt entstehe. Deswegen wolle man im Wohnbau mehr auf (grüne) Gemeinschaftsflächen achten, sagt Wolfgang Sacherer, Obmann der gemeinnützigen Wohnbauträger. Erste Projekte mit Hochbeeten gibt es schon. Mehr als die Hälfte der Steirer plaudert hingegen regelmäßig mit Nachbarn, weitere 22 Prozent treffen sich privat.

Obwohl insgesamt 94 Prozent der Befragten gut mit den Nachbarn auskommen, gaben 59 Prozent an, Konflikte zu haben. Häufigste Gründe: Lärm, Parkplätze und Verunreinigungen; bei Einfamilienhäusern: Grundstücksgrenzen. Zwei Drittel leisten Nachbarschaftshilfe.

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