Die Finanzmarktaufsicht (FMA) hat die Hypo Vorarlberg wegen Verstößen gegen die Geldwäsche-Regeln zu einer Geldstrafe in Höhe von 791.000 Euro verdonnert. Die Landesbank ist sich keiner Schuld bewusst und will gegen die Straferkenntnis vorgehen.
Die Landesbank soll gegen die Sorgfaltspflicht zur Verhinderung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung verstoßen haben, konkret gehe es um Versäumnisse im Zusammenhang mit einer Korrespondenzbank, hieß es seitens der FMA.
Die Beziehung zu diesem Institut habe sowohl die Durchführung von Treuhandveranlagungen als auch die Ausführungen von Zahlungen umfasst. Dabei habe die Hypo keine ausreichenden Informationen und Nachweise über die Herkunft der auf den Konten angelegten Gelder eingeholt. Weiters seien die Zahlungsverkehrskonten keiner risikobasierten Überwachung unterlegen.
Hypo will in Berufung gehen
Bei der Hypo Vorarlberg hat man indes kein Verständnis für die Abstrafung. Man sei der Ansicht, dass die Bank alle gesetzlich notwendigen Maßnahmen hinreichend eingehalten habe und werde aus diesem Grund eine Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht einbringen, um eine Aufhebung der Straferkenntnis zu erwirken, hieß es in einer Aussendung des Vorstandes.
Zudem wurde betont, dass sich der Vorwurf der FMA allein auf die Angemessenheit der Prüfhandlungen beziehe, Straftatbestände hinsichtlich Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung seien keine festgestellt worden. Weiters legt die Bank großen Wert auf die Feststellung, dass die Beziehungen mit der Korrespondenzbank (in Bezug auf den Zahlungsverkehr) bereits Ende 2019 – und damit noch vor Durchführung der Prüfung – vollständig beendet wurden.
Landesbank machte wiederholt Negativschlagzeilen
Es ist nicht zum erstem Mal, dass die Hypo Vorarlberg Negativschlagzeilen macht. Bereits in der Vergangenheit hatte sich die Landesbank in Sachen Geldwäsche nicht gerade als Musterschüler erwiesen, zuletzt standen zudem die Geschäfte des Geldinstituts mit René Benkos insolventer Signa-Gruppe in der Kritik.
Die ersten politischen Reaktionen auf den erneuten „Sündenfall“ fielen folglich nicht sonderlich zimperlich aus. „Was läuft in dieser Bank schief?“, fragte sich etwa NEOS-Landessprecherin Claudia Gamon. Sie erneuerte die pinke Forderung, wonach die Zukunft des Geldinstituts endlich diskutiert gehöre: „Wir NEOS haben bereits Vorschläge dazu eingebracht, wie der politische Eigentümer aus der Bank herausgehalten werden kann – mit dem klaren Ziel einer Entpolitisierung der Bank.“
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