Ein Streit ums Ticket endete in einer Rauferei. Mit Faustschlägen und Tritten ließ ein aufgebrachter Mann seine ganze Wut an dem Chauffeur aus. Der Busfahrer wurde dabei leicht verletzt.
„Ich will nach St. Pölten und dieser Wi* nimmt mich nicht mit!“ Wutentbrannt reagierte ein Mann, der Donnerstag gegen 10.30 Uhr auf dem Hauptplatz in Oberwart in den Linienbus B01 Richtung Pinkafeld einsteigen wollte. Der Fahrgast – er wirkte alkoholisiert – hatte behauptet, ein gültiges Ticket auf dem Handy vorweisen zu können, doch der Akku sei leer und müsse erst aufgeladen werden.
Kunde wollte nicht zahlen
Dafür bleibt einem Busfahrer im Taktverkehr allerdings keine Zeit. Die Bezahlung eines Fahrscheines hat der Kunde laut Chauffeur verweigert – und wurde rabiat. Dann flogen die Fäuste. „Der Mann ist voll auf mich losgegangen. Ich musste mich wehren“, berichtete später der Buslenker (51). Die Rauferei eskalierte. Zwei couragierte Passanten versuchten sofort, den Streit zu schlichten.
Mann war nicht zu beruhigen
„Der Angreifer ließ sich aber nicht beruhigen, er zuckte aus“, schilderte ein Augenzeuge. „Der Mann war richtig aggressiv. Er verpasste dem Busfahrer wie von Sinnen Schläge und Tritte. Er wollte ihn am Kopf treffen, hat ihn wüst beschimpft und ihm gedroht“, so ein Beobachter der wilden Szenerie. Der Vorfall zog alle Blicke auf dem belebten Hauptplatz auf sich.
„Bitte, Polizei“, schrie eine Frau. Kinder standen unter Schock und mussten weinen. „Auch zwei junge Burschen, die den Angreifer offenbar in seiner Muttersprache auf Arabisch angeredet haben, konnten die Prügelei nicht stoppen“, sagte ein Angestellter.
Der Mann war richtig aggressiv. Er verpasste dem Busfahrer wie von Sinnen Schläge und Tritte. Er wollte ihn am Kopf treffen, hat ihn wüst beschimpft und ihm gedroht.
Ein Augenzeuge
Die Polizei war rasch vor Ort und beendete die Rauferei. Nach den Erhebungen wird eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft Eisenstadt übermittelt. Nach Überprüfung der Faktenlage wird entschieden, ob ein Verfahren einzuleiten ist. „Unserem Buslenker, der leicht verletzt wurde, tut es leid, in eine derartige Situation verwickelt worden zu sein. Er darf aber einen Fahrgast ohne belegbarem Ticket gar nicht mitnehmen“, erklärt Wolfgang Werderits, Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe Burgenland.
Unserem Buslenker, der leicht verletzt wurde, tut es leid, in eine derartige Situation verwickelt worden zu sein. Er darf aber einen Fahrgast ohne belegbarem Ticket gar nicht mitnehmen.
Verkehrsbetriebe Burgenland
Busfahrer wechselt Linie
Der Chauffeur wird vorerst auf einer anderen Linie eingesetzt. „Mit ihm und anderen Kollegen werden wir noch besprechen, wie man sich in solchen schwierigen Fällen am besten verhalten kann“, ergänzt Werderits. Der abgelehnte Fahrgast hat Abschürfungen am Ellbogen erlitten. Ein Handy-Video von der Rauferei zieht im Internet weite Kreise.
Ähnliche Szenen in Vorarlberg
Fast zeitgleich saß in Vorarlberg ein Rumäne (21) vor Gericht, der sich im März in Feldkirch von einem Buslenker provoziert gefühlt hatte und ihm mit der Faust ins Gesicht schlug. Der Chauffeur hatte sich geweigert, den 200-Euro-Schein des Kunden anzunehmen.
Der Streit uferte aus, als der Betrunkene ein paar Haltestellen später erneut einsteigen wollte und der Busfahrer ein Handy-Foto von ihm machen wollte – Schuldspruch wegen Körperverletzung und 1040 Euro Geldstrafe.
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