Israels Delegation hat wieder Gespräche über eine Waffenruhe und die Freilassung der verbliebenen Geiseln im Gazastreifen aufgenommen. Das gab Regierungssprecher Omer Dostri am Donnerstagabend bekannt.
An den Verhandlungen in Kairo nehmen auch Vertreterinnen und Vertreter der USA und Ägyptens teil. Israels Regierung und die radikalislamische Hamas verhandeln nicht direkt miteinander. Das israelische Verhandlungsteam war bereits zu der vorangegangenen Verhandlungsrunde nach Doha gereist, die Hamas lehnte eine Teilnahme ab und schickte offenbar auch niemanden nach Kairo.
Die neuen Gespräche folgen auf den jüngsten Besuch von US-Außenminister Antony Blinken in der Region sowie ein Telefonat zwischen US-Präsident Joe Biden und dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanyahu (siehe Video oben). Biden hatte Netanyahu am Mittwoch gedrängt, rasch zu einer Vereinbarung zu gelangen. Bei dem geplanten Abkommen geht es um eine Waffenruhe, die Freilassung der verbliebenen Geiseln und die Entlassung palästinensischer Häftlinge aus israelischen Gefängnissen.
Armee-Präsenz ist Streitpunkt
Ein Streitpunkt ist die Dauer der israelischen Armee-Präsenz im Gazastreifen. Israels Regierung beansprucht die dauerhafte Kontrolle der südlichen Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten. Damit soll verhindert werden, dass sich die Hamas über Tunnelrouten entlang wieder bewaffnet. Die Hamas werde „nichts weniger als den Rückzug der Besatzungstruppen, einschließlich Philadelphi“ akzeptieren, sagte hingegen Hamas-Vertreter Osama Badran. Er warf Netanyahu zudem vor, gar „keine endgültige Einigung“ erzielen zu wollen.
Geiseln mit Schussspuren gefunden
Israels Militär hat kürzlich die Leichen von sechs Geiseln im Gazastreifen geborgen. Diese weisen Spuren von Schüssen auf, wie inzwischen bekannt wurde. Die Leichen von vier Personen, die die Geiseln mutmaßlich bewacht hätten, hätten hingegen keine Schussspuren gehabt, teilte das Militär mit.
Die Hamas hat nach israelischer Zählung noch 109 Geiseln in ihrer Gewalt, 36 davon wurden für tot erklärt. 73 könnten noch am Leben sein. Insgesamt wurden am 7. Oktober mehr als 250 Menschen aus Israel von Terroristen in das Küstengebiet verschleppt.
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