Max Verstappen fährt, die „Orange Army“ singt und radelt in Zandvoort für den vierten Heimsieg. Nur Wirbelsturm Ernesto pfeift richtig drauf.
Die „Krone“ berichtet aus Zandvoort
Pension Sissi hier, Tiroler Stüberl da. Nur ein paar Schritte weiter. Fast könnte man meinen, in Österreich zu sein. Beides befindet sich allerdings nur wenige Meter vom Bahnhof Zandvoort entfernt, wo die Partymeile Richtung Rennstrecke beginnt. Hier ist quasi das Hauptquartier der „Orange Army“ von Max Verstappen, die Zentrale des MAXimalen Wahnsinns. Und doch läuft alles organisiert ab – nur eines haben die Holländer nicht im Griff ...
Anders als etwa in Monza, wo die Bahnbetreiber Jahr für Jahr von den Menschenmengen „überrascht“ werden, läuft hier alles wie am Schnürchen. Die Regionalzüge aus dem 30 km entfernten Amsterdam fahren im Minutentakt, es herrscht kein Gedränge, beim Aussteigen in Zandvoort feuern Bahn-Mitarbeiter mit Megafonen die Menge an.
Der Rest der Fans reist mit dem Fahrrad an. Mit Kind und Kegel, manchmal auch mit einem Bier in einer Hand. Parkplätze für Autos sind rar in dem 17.000-Seelen-Küstenort, zusätzliche Abstellplätze für Drahtesel wurden extra geschaffen, hunderte Wegweiser zeigen den Radlern schon von weitem den Weg dorthin.
Jim Clark im Visier
In Führung liegt hier klar das orange Trikot. Kaum stehen genug davon beisammen, werden Jubel-Lieder auf Max Verstappen angestimmt. „Ich dachte nie, dass so etwas passieren würde, als ich mit dem Rennfahren begann“, schmunzelt der Weltmeister und gesteht: „Ich bin froh, hier zu sein, daheim ist es immer etwas Besonderes.“ Mit dem vierten Sieg in Zandvoort könnte Max mit Rekordhalter Jim Clark gleichziehen. „Natürlich wäre das angenehm, aber jetzt steht der Gewinn der WM im Vordergrund“, weiß Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko, „zudem ist es sein 200. Grand Prix, das ist schon ein besonderes Rennen.“
Das wissen auch die Fans. Zum Jubiläum decken sie sich mit eigens bedruckten Kapuzen-Pullis ein, trotzen damit auch dem Regen. Und dem Sand. Der vom nahe gelegenen Strand mit bis zu 80 km/h aufgewirbelt wird ...
Denn eines haben die Holländer nicht in Griff: die Ausläufer von Wirbelsturm Ernesto. Räder werden umgeweht, Fußgänger versetzt. Und die Piloten verpassen die Bremspunkte, rodeln wie Nico Hülkenberg und Pierre Gasly von der Strecke oder drehen sich wie Verstappen im Training ein. „Wenn so eine Böe kommt, ist das heikel, die Autos sind aerodynamisch empfindlich“, weiß Marko. „Ich denke nicht, dass irgendein Auto für so einen Wind ausgelegt ist“, scherzt Ferrari-Star Charles Leclerc. McLarens Lando Norris findet das gar nicht lustig: „Der Wind ist gefährlich.“ Unfahrbar ist es aber nicht, da sind sich alle einig.
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