Drei Tote in Solingen
Hinweisportal soll nun zu Messerangreifer führen
Einen Tag nach dem Anschlag auf dem Stadtfest im deutschen Solingen sitzt der Schock tief. Ein Mann hatte dort kurz vor 22 Uhr wahllos mit einem Messer auf Besucher eingestochen. Mittlerweile bestätigt: Bei den Todesopfern handelt es sich um eine Frau und zwei Männer, die aus Solingen und Düsseldorf stammen. Vom Täter fehlt noch immer jede Spur – die Polizei sucht dringend Zeugen.
Der Täter – laut Zeugenaussagen ein arabisch aussehender Mann – hatte bei dem Angriff angeblich gezielt auf den Hals seiner Opfer eingestochen. Ermittler bestätigten das allerdings nicht.
Neben den drei Todesopfern wurden acht weitere Menschen verletzt. Fünf davon schwer, wie die Polizei in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf am Samstagmorgen bekannt gab.
Angriff fand vor Bühne statt
Der Angreifer schlug laut „Bild“ unmittelbar vor der Bühne zu, die am Fronhof, einem Platz in der Solinger Innenstadt, aufgebaut war. Diese wurde extra für das Stadtfest aufgestellt, damit dort Livebands auftreten können.
Es handelte sich um den 650. Stadtgeburtstag Solingens – unter dem Motto „Festival der Vielfalt“.
Der Täter konnte schließlich während des Tumults in der Menschenmenge untertauchen. „Nach dem Angreifer wird mit einem Großaufgebot gefahndet, wir wollen unbedingt den Täter festnehmen. Aber parallel laufen auch Ermittlungen, Spurensicherung und Zeugenbefragungen“, erklärte Hauptkommissar Sascha Kresta, Sprecher der Polizei Wuppertal.
Polizei bittet um Fotos und Videos
Nun läuft die Suche nach Zeugen, die insbesondere nach dem Angriff beobachtet haben, wohin der Täter geflüchtet sein könnte und ob er als Fluchtfahrzeug ein Fahrrad oder Auto verwendet hatte. Besucher, die am Abend Fotos oder Handy-Videos gemacht haben, werden gebeten, diese auf einem Hinweisportal im Internet hochzuladen.
Hier bittet die Polizei um Fotos und Videos vom Tatort:
Das Stadtfest fand nach dem Anschlag ein jähes Ende, ein Polizeihubschrauber kreiste über das abgesperrte Gelände. Auch Straßenkreuzungen wurden von Einsatzkräften gesperrt.
Stadtbewohner wurden dazu aufgerufen, in ihren Häusern zu bleiben und die Innenstadt zu meiden. Die Polizei richtete in einem Café ein provisorisches Lagezentrum ein.
Trotz des schockierenden Vorfalls brach keine Panik aus – Tausende Festbesucher verließen den Platz, ohne dass eine Panik ausbrach. „Die Menschen sind geschockt, aber friedlich vom Platz“, erklärte einer der Mitorganisatoren, Philipp Müller. Die Stadt hatte für das dreitägige Fest rund 80.000 Besucher erwartet.
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