Intrige im Theater
Bolschoi-Startänzer für Säureattacke verantwortlich?
Die "Tragödie" um Filin sei nur möglich gewesen vor dem Hintergrund von Ziskaridzes "Anwürfen gegen das Theater und dessen Personal, der konstanten Intrigen und seiner Sicherheit, ungestraft davonzukommen", sagte Iksanow dem russischen Magazin "Snob".
"Ein Mann mit verrücktem Ehrgeiz"
Der Bolschoi-Direktor beschrieb den Startänzer als "einen Mann mit verrücktem Ehrgeiz". Nachdem Ziskaridze bei der Besetzung des Postens des Ballettchefs übergangen worden sei, habe er den Job des Generaldirektors oder gar den Posten des musikalischen Direktors haben wollen, der normalerweise lediglich einem Dirigenten vorbehalten ist.
Ein Unbekannter hatte Ballettchef Filin Mitte Jänner Säure ins Gesicht geschüttet. Der ehemalige Weltklasse-Tänzer erlitt Verätzungen dritten Grades im Gesicht und an den Augen. Mittlerweile wird er in einer Klinik im deutschen Aachen behandelt. Die russische Polizei ging von Beginn an von einem beruflichen Hintergrund als Motiv für die Attacke aus.
Iksanow sagte am Mittwoch außerdem, es gebe "keinen Zweifel", dass Ziskaridze im Jahr 2011 in eine Schmutzkampagne gegen den ehemaligen Tänzer Gennadij Janin verwickelt war. Dieser musste zurücktreten, nachdem Fotos von einer schwulen Sex-Orgie im Netz verbreitet wurden, an der er angeblich beteiligt war. Janin war damals für den Posten des Ballettchefs designiert, um den sich eben auch Ziskaridze beworben hatte.
Beschuldigter weist Vorwürfe zurück
Ziskaridze wies die Vorwürfe des Bolschoi-Chefs zurück. Er habe keine Verbindung zu dem Säureangriff auf Filin - "außer Mitgefühl für Sergej", sagte er "Snob". Auch mit der Schmutzkampagne gegen Janin habe er nichts zu tun, er sei vielmehr jahrelang mit dem Tänzer befreundet gewesen.
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