Der Rücktritt von SP-Stadtchef Klaus Luger dürfte in der Stahlstadt zumindest sportlich für keine wirklichen Nachwehen sorgen – das gilt sogar für dessen Fußball-Herzensklub FC Blau Weiß Linz!
Fußball-Linz im Jahre Schnee. Ein nasskalter November-Abend. Die Gugl noch längst nicht umgebaut. FC Blau-Weiß irgendwo in Liga 2. Im Uralt-Stadion 700 Besucher. Am Rasen ein „Schweinskick“. Doch als der FC Blau-Weiß das 1:0 schießt, reißt ein Mann auf der Ehrentribüne im Klubschal strahlend die Hände in Richtung Linzer Nachthimmel.
Klaus Luger!
Über den ist als Politiker nun mehr als eine Novembernacht hereingebrochen.
Doch wie sehr erschüttert das Polit-Beben Sport-Linz? Wie sehr allen voran seinen Herzensklub Blau-Weiß?
Antwort: Weniger als man meinen könnte!
Das sagt zwar nicht der zur Causa kein Statement abgeben wollende BW-Geschäftsführer Christoph Peschek, sondern dessen Vorgänger Stefan Reiter. Weil Luger den zuletzt erstmals mit einem 10-Millionen-Euro-Jahresumsatz glänzenden Fußball-Erstligisten trotz emotionaler Nähe nie spürbar finanziell aufzupäppeln versucht hatte.
Keine Geschenke für Herzensklub
Als Blau-Weiß 2019 von einem Konkurs bedroht war, sprang die Linz AG zwar mit einer Finanz-Injektion in Form einer Sponsor-Vorleistung ein – die aber später abgestottert werden musste. Heißt: BW Linz bekam nix geschenkt. Auch das Stadion nicht. Entgegen ursprünglicher Pläne ist dafür eine Jahresmiete von über 200.000 € an die Stadt zu bezahlen. Und zuletzt konnte oder wollte Luger dem Klub nicht bei dessen Suche nach einem Grundstück für ein Nachwuchszentrum helfen.
Heißt: Das Polit-Beben macht keine Angst. Gleiches gilt für Sandra Reichel und deren 500.000-Dollar-Tennis-Grand-Prix namens Upper Austria Ladies.
Ich gehe davon aus, dass die Entwicklung um Klaus Luger keine Auswirkungen auf internationale Events in Linz und Oberösterreich haben wird.
Sandra Reichel, Tennis-Chefin des mit 500.000 Dollar dotierten Upper Austria Ladies in Linz.
Vereine dank Verträgen abgesichert
Für die Macher der Tischtennis-EM im Oktober ist der Bürgermeister-Wechsel sogar ein Null-Thema, da sich die Stadt bei diesem Großevent – das galt auch für die Ruder-WM 2019 – finanziell kaum beteiligt.
Was für Top-Klubs wie Handball-Meister Linz oder Tischtennis-Champions-League-Starter ASKÖ Froschberg nicht gilt. Dort tritt die Linz AG als wichtiger Sponsor auf. Doch auch für diese Klubs scheint dank Verträgen alles abgesichert. Für den EHC Black Wings gilt dazu, dass ohne den Eishockey-Klub die der Linz AG gehörende Halle zu wenig ausgelastet wäre. Damit muss auch der Luger-Nachfolger ein Interesse daran haben, dass es mit Eishockey halbwegs gut weitergeht. Als das 2020 ob einer Black-Wings-Selbstzerfleischung in Frage stand, bastelte Luger mit Linz-AG-General Erich Haider sogar kurz an der Gründung eines neuen Top-Klubs mit.
Blau-Weiß-Fan und LASK-Helfer
Ansonsten mischte sich der Noch-Stadtchef aber nicht wirklich aktiv in den Sport ein. Sieht man einmal von den SP-Aufmärschen am 1. Mai ab. Da war’s selbst für Fußball-Fünftligist ASKÖ Donau Pflicht, zum Hauptplatz zu marschieren . . .
Freundschaft!
Die zu Siegmund Gruber war einmal schwerst getrübt. Dass der LASK heute aber seine Raiffeisen-Arena hat, hat der auch Luger zu verdanken. Der gebar 2018 – als Schwarz-Weiß ein Stadion in Pichling plante – mit LASK-Topanwalt Johannes Lehner bei einem Abendessen die Idee, dass der LASK auf die Gugl zurückkehren könnte.
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