Kommentar

Ländle-FPÖ ist voll auf Kickl eingeschworen

Krone Vorarlberg Chefredakteur Emanuel Walser informiert Sie über die Nachrichten aus dem Ländle.

(Bild: mathis.studio)

Liebe Leserin, lieber Leser, lange wurde der Vorarlberger FPÖ nachgesagt, in etlichen Punkten eine andere Position einzunehmen als die Parteifreunde im Bund – wirtschaftsfreundlich, gesellschaftlich liberaler, in Teilen durchaus mit der deutschen FDP vergleichbar. Hinter dieser Eigenständigkeit standen auch prominente Köpfe: Der langjährige Lustenauer Bürgermeister Hans-Dieter Grabher etwa war alles andere als ein Rechtsausleger, gleiches gilt für die aktuellen Ortschefs von Hohenems und Nenzing, Dieter Egger und Florian Kasseroler, die 2021 mit ihrem Appell an die Bundesregierung aufhorchen ließen, doch mehr Flüchtlinge aufzunehmen. Man würde also meinen, dass es gerade bei den Ländle-Freiheitlichen auch Stimmen gibt, die zum umstrittenen Bundesparteichef Herbert Kickl ein wenig auf Distanz gehen. Doch weit gefehlt! Wenige Wochen vor den Nationalrats- und Landtagswahlen stehen die Vorarlberger Blauen geschlossen hinter Kickl, selbst hinter vorgehaltener Hand ist keine Kritik zu hören. Ein Zeugnis dieser Linientreue ist das Interview in der heutigen Sonntagsausgabe der „Krone Vorarlberg“, das meine Kollegin Sonja Schlingensiepen mit dem Feldkircher Nationalrat Thomas Spalt geführt hat. Niemand müsse vor Kickl Angst haben, das in der Öffentlichkeit gezeichnete Bild des blauen Parteiobmanns entspreche nicht der Realität: „Im Gespräch ist er ein sehr ruhiger, sehr überlegter Gesprächspartner, sehr reflektiert. Man kann gemütlich mit ihm zusammensitzen und ganz normal miteinander reden.“ Man darf gespannt sein, ob diese Loyalität zu Kickl bei der Landtagswahl nicht zum Bumerang wird. Bleiben Sie gesund und machen Sie’s gut! Herzlichst, Emanuel Walser