Bluttat in Solingen

Polizei fand Messer, Bursche (15) festgenommen

Ausland
24.08.2024 16:22

Nach der entsetzlichen Bluttat im deutschen Solingen hat die Polizei am Samstagnachmittag neue Details bekannt gegeben. Unweit des Tatorts wurde ein Messer gefunden, bei dem es sich um jene Waffe handeln dürfte, mit der ein Unbekannter wahllos auf Menschen einstach. Ein 15-Jähriger befindet sich in Polizeigewahrsam, er könnte den Täter kennen. 

Drei Menschen wurden bei dem Anschlag – die Polizei schließt ein anderes Motiv als Terror mittlerweile aus – getötet, acht weitere verletzt. Vier von ihnen schweben weiterhin in Lebensgefahr, gegen den Angreifer werde deshalb auch wegen achtfachen versuchten Mordes ermittelt, so die Polizei in einer Pressekonferenz am Samstagnachmittag. 

15-Jähriger soll Täter kennen
Jener 15-Jährige, der kurz nach der Bluttat verhaftet wurde, befindet sich zwar weiterhin in Polizeigewahrsam, ist aber nicht hauptverdächtig. Er soll deutschen Medienberichten zufolge aus Kirgisistan stammen und in einer Flüchtlingsunterkunft verhaftet worden sein. Zwei Zeuginnen hatten vor der Tat ein Gespräch des festgenommenen Burschen mit einer weiteren Person mitgehört. Das sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Markus Caspers. 

Ob es sich bei der weiteren Person um den Messer-Angreifer handelt, ist auch noch nicht restlos geklärt. Die Frauen haben sich nach dem Anschlag bei den Ermittlern gemeldet, berichtet die „Bild“. Als möglicher Vorwurf gegen den 15-Jährigen steht demnach momentan die Nichtanzeige geplanter Straftaten im Raum. 

Videomaterial liegt der Polizei vor
Auch konnten die Ermittler inzwischen Aufnahmen von der Tat sichern, die zuvor in den sozialen Netzwerken kursiert waren. Allerdings sei der Täter darauf nicht gut genug erkennbar. „Das Material eignet sich nicht zur Veröffentlichung einer konkreten Person“, sagte Polizeidirektor Thorsten Fleiß. Der Polizei liegen aktuell zudem etwas unterschiedliche Täterbeschreibungen vor.

Laut Informationen der „Bild“ entdeckten Ermittler die mutmaßliche Tatwaffe etwa 200 Meter vom Tatort entfernt in einem Mistkübel. Die Polizei bestätigte allerdings nur, dass man mehrere Messer sichergestellt habe, ob sich darunter jenes befinde, mit dem der Anschlag verübt wurde, müsse noch geprüft werden. 

Großaufgebot jagt Terroristen
Der Täter befindet sich weiterhin auf der Flucht, ein Großaufgebot der Polizei fandet nach dem Unbekannten. Der Mann hatte am Freitagabend gegen 21.40 Uhr mehrere Menschen mit einem Messer attackiert. Den Opfern wurde gezielt in den Hals gestochen worden. Es gelang dem Terroristen, im Tumult und in der sich anfangs ausbreitenden Panik nach der Tat zu entkommen.

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