Hourican übernehme die Verantwortung für Fehler des Managements und werde die RBS verlassen, erklärte das infolge der Finanzkrise teilverstaatlichte Institut. Zwei Londoner Händler hätten bei den Manipulationen mit anderen Banken und Handelsfirmen zusammengewirkt. Insgesamt hätten 21 Mitarbeiter sich falsch verhalten. Die Verantwortlichen seien nicht mehr für die Bank tätig. Die Untersuchungen hätten aber ergeben, dass der Bank selbst kein bewusstes Fehlverhalten vorzuwerfen sei.
Bankenchef: "Ein trauriger Tag für RBS"
"Das ist ein trauriger Tag für RBS, aber auch ein wichtiger, um die Fehler der Vergangenheit richtigzustellen", sagte RBS-Chairman Philip Hampton. Es habe gewichtige Defizite im System und der Kontrolle gegeben. Die RBS werde rund 350 Millionen Euro für die Zahlung der Strafen verwenden, die eigentlich als Boni für die Handelssparte vorgesehen gewesen seien.
Die knapp eine halbe Milliarde Euro hohe Geldstrafe ist bisher die zweithöchste im Zusammenhang mit den Libor-Ermittlungen. Spitzenreiter ist UBS, die 1,16 Milliarden Euro bezahlt hatte (siehe Infobox). Die britische Barclays berappte in gleicher Angelegenheit rund 350 Millionen Euro.
Mehr als ein Dutzend Banken im Visier der Ermittler
In Deutschland ermittelt die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht wegen der Libor-Manipulationen gegen die Deutsche Bank. Weltweit untersuchen die Behörden, ob mehr als ein Dutzend Banken die Eingaben für die Benchmark manipuliert haben, um von Wetten auf Derivate zu profitieren oder ihre Finanzlage besser erscheinen zu lassen.
Geringste Ausschläge beim Libor können Millionen Gewinn oder Verlust bringen. Der Londoner Interbankenzins beruht auf den Angaben der Banken zu ihren Refinanzierungskosten. Sie melden einmal täglich die Zinsen, zu denen sich Banken untereinander Geld leihen. Gerade dies ist umstritten. Experten fordern, dass die für viele Bankgeschäfte wichtigen Referenzzinsen von unabhängigen Stellen festgestellt werden sollten.
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