„Besucht Moschee“

Solingen: Verletzter will Attentäter erkannt haben

Ausland
24.08.2024 19:25

Weiter Rätselraten um die Identität des Messer-Attentäters von Solingen, der drei Menschen tötete und acht zum Teil schwer verletzte. Nun wurden Zeugenaussagen bekannt, wonach ein Verletzter den Täter sogar erkannt haben will. Er soll „die örtliche Moschee besuchen“. Mittlerweile bekannte sich auch die Terrororganisation Islamischer Staat zu dem Anschlag. 

Beim Jubiläumsfest der deutschen Stadt am Freitagabend hatte der nach wie vor flüchtige Angreifer auf mehrere Menschen eingestochen, die vor der Festbühne feierten. Drei davon erlagen ihren Verletzungen. 

Zwei Männer und eine Frau getötet
Bei den Getöteten handelte es sich nach Polizeiangaben um zwei Männer im Alter von 67 und 56 Jahren und um eine 56 Jahre alte Frau. Acht Menschen wurden verletzt, vier von ihnen schwebten am Samstag nach wie vor in Lebensgefahr. 

Vor der Festbühne feierten den Menschen, als der Unbekannte zustach. (Bild: EPA)
Vor der Festbühne feierten den Menschen, als der Unbekannte zustach.
(Bild: EPA-EFE)

Über den Täter ist nach wie vor wenig bekannt. Es war dem Mann gelungen, im Tumult und in der sich anfangs ausbreitenden Panik nach der Tat im gut besuchten Stadtzentrum zu entkommen. Er soll zwischen 20 und 30 Jahre alt sein und ein südländisches Erscheinungsbild haben. Desweiteren eine sportliche Statur und einen dichten kurzen Vollbart – er fiel durch schwarze Kleidung und eine Mütze auf.

Täter soll „Allahu Akbar“ gerufen haben
Mittlerweile berichten deutsche Medien allerdings von diversen Zeugenaussagen, die weitere Hinweise auf den Täter liefern könnten. So soll er vor der Tat „Allahu Akbar“ (dt. „Gott ist Groß“) gerufen haben, berichtet die „Welt“ unter Berufung auf einen Polizeibericht. Am Samstagabend bekannte sich schließlich die Terrororganisation IS zu dem Anschlag. Damit scheint ein radikal-islamistisches Motiv des Täters wohl außer Frage. 

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Der Angreifer auf die christliche Versammlung in der Stadt Solingen in Deutschland gestern war ein Soldat des Islamischen Staates, der Rache für die Muslime in Palästina nahm.

Die Terrormiliz Islamischer Staat veröffentlichte online ein Bekenntnis zu der entsetzlichen Tat. 

Ein Verletzter gab sogar an, dass man den unbekannten Tatverdächtigen „aus Solingen kenne“ und dieser auch Besucher einer örtlichen Moschee sei. Eine offizielle Bestätigung dazu gibt es nicht, die Exekutive hielt sich am Samstag „aus ermittlungstaktischen Gründen“ bedeckt. Aktuell fahndet allerdings ein Großaufgebot der Polizei nach dem flüchtigen Attentäter. 

Festgenommener Jugendlicher schweigt
Die Polizei geht von einem Einzeltäter aus. Allerdings wurde ein 15 Jahre alter Jugendlicher festgenommen. Nach Zeugenaussagen soll eine bisher nicht bekannte Person kurz vor der Tat mit dem Jugendlichen über Absichten gesprochen haben, die zur Tatausführung passen würden. Ob diese Person der Täter sei, wisse man nicht, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Markus Caspers. Der Bursche, der in einer Flüchtlingsunterkunft festgenommen wurde und aus Kirgisistan stammen soll, schweigt jedenfalls bislang. 

Beim Fußballmatch zwischen Borussia Dortmund und Eintracht Frankfurt am Samstagabend gedachte man der Opfer des Terroranschlags. (Bild: AFP or licensors)
Beim Fußballmatch zwischen Borussia Dortmund und Eintracht Frankfurt am Samstagabend gedachte man der Opfer des Terroranschlags.

„Kein anderes Motiv als Terror“
Ermittelt wird laut Polizei weiter „in alle Richtungen“. Dazu gab es auch mehrere Durchsuchungen „im gesamten Land Nordrhein-Westfalen“. Die Ermittlungen liefen wegen dreifachen Mordes und achtfachen versuchten Mordes.

Der Anfangsverdacht eines terroristischen Hintergrundes ergibt sich laut Staatsanwaltschaft daraus, dass „kein anderes Motiv ersichtlich“ sei. Die Opfer seien „in keiner Beziehung zueinander gestanden“. Die Polizeipräsenz sei erhöht worden, hieß es.

Die Menschen in Solingen wurden jedenfalls dazu aufgerufen, im Innenstadtbereich vorsichtig zu sein. „Wer Verdächtiges beobachtet, soll nicht auf eigene Initiative handeln, sondern den Notruf 110 wählen“, teilte die Polizei mit. 

Andacht in Fußgängerzone
In der Solinger Fußgängerzone hatte dennoch es am Samstagabend eine Andacht gegeben, an der Hunderte um die Opfer des Messerattentats in der deutschen Stadt trauernde Menschen teilnahmen. Viele kamen mit Blumen und Kerzen. Der Solinger Stadtdechant Michael Mohr sagte: „Die Stadt ist heute eine andere als sie gestern war“. 

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