Zuerst der Skandal um den Linzer Ex-Bürgermeister Luger, nun eine scharfe Kritik von Parteigröße Doris Bures am Wahlprogramm: Es sind harte Zeiten für SPÖ-Chef Andreas Babler. Samstagabend musste er in Graz dennoch Wahlkampf machen – und sprach die Turbulenzen auch an.
Im Rahmen seiner „Herz- und Hirn-Tour“ war Babler in der steirischen Landeshauptstadt zu Gast – dort, wo er im November des Vorjahres mit knapp 90 Prozent am Parteitag im Amt bestätigt worden war. Nicht einmal 24 Stunden vor seinem Auftritt enthüllte die „Krone“ ein Schreiben der zweiten Nationalratspräsidentin Doris Bures, in dem sie das geplante Wahlprogramm der Sozialdemokraten scharf kritisierte und den „Verdacht der Unernsthaftigkeit“ äußerte.
Zu dieser Sache gab sich Babler Samstagmittag auf dem Grazer Lendplatz gegenüber der „Krone“ zugeknöpft. Am Abend dann der Höhepunkt des Wahlkampf-Tages: die Rede vor Funktionären und Unterstützern im vollen „Dom im Berg“, einem Veranstaltungszentrum direkt im Schloßberg.
„Werde bald deutliche Worte finden“
Bei seiner Ankunft war Babler wieder wortkarg, kündigte aber an, „wie schon im Fall Linz bald deutliche Worte zu finden“. Auf der Bühne sprach er dann das heikle Thema gleich selbst an: „Wir haben derzeit zu kämpfen – außen wie innen.“ Es sei nicht „lustig, welches Bild wir zum Teil in der Öffentlichkeit abgeben“.
Wenig später schaltete Babler schon in den Angriffsmodus: „Während andere vor dem Computer sitzen und etwas an Medien weitergeben, versuche ich, so viele Menschen wie möglich zu erreichen.“ Besonders viel Applaus gab es, als der Parteichef den überfälligen Rücktritt des Linzer Bürgermeisters Klaus Luger ansprach.
Gewohnt energische Rede
Inhaltlich setzte Babler in seiner Rede stark auf Themen wie eine Kindergrundsicherung und Veränderungen im Bildungssystem. Insgesamt zeigte er sich gewohnt energisch und weiterhin kämpferisch. Die steirische SPÖ-Parteiprominenz war fast vollständig vertreten – nur Landesparteichef Anton Lang fehlte. Er besuchte allerdings bereits Bablers Tourstopp am Dienstag in Kapfenberg.
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