Wurde „eingeschmolzen“

Frau drohte in einer Gletscherspalte zu ersticken

Oberösterreich
25.08.2024 11:47

Es ging um Leben oder Tod. Dramatische Minuten am Hallstätter Gletscher. Eine Frau (54) aus dem Burgenland war auf dem eisigen Untergrund ausgerutscht und stürzte in eine vier Meter tiefe Gletscherspalte, konnte sich nicht mehr bewegen. Die Bergretter konnten sie zum Glück rechtzeitig bergen.

„Die Frau hatte großes Glück, dass das Wetter so gut und wir so schnell vor Ort waren“, sagt Einsatzleiter Michael Gruber zur „Krone“. Denn die Situation war lebensbedrohlich. 

Mit Bekannten unterwegs
Die 54-Jährige aus dem Burgenland unternahm am Samstag mit ihrem 53-jährigen Bekannten aus Niederösterreich eine Bergtour auf den Hohen Dachstein. Beim Abstieg entschlossen sie sich, den Randkluftanstieg zu wählen. Dieser führt über sehr steiles, vergletschertes und teils eisiges und von offenen Spalten durchzogenes Gelände.

25 Meter abgerutscht
Der Niederösterreicher sprang über eine offene Spalte im obersten Bereich. Seine Gefährtin rutschte beim Manöver knapp neben der Spalte aus, schlitterte etwa 25 Meter über den Gletscher ab und stürzte anschließend in eine sehr enge, etwa vier Meter tiefe Gletscherspalte.

Die Bergretter und Rettungshelis waren schnell vor Ort. (Bild: Bergrettung Hallstatt)
Die Bergretter und Rettungshelis waren schnell vor Ort.

Retter bei Übung in der Nähe
Dort wurde sie vollkommen bewegungsunfähig zwischen den Eiswänden eingeklemmt. Ein Zeuge beobachtete den Unfall und setzte gegen 14.25 Uhr einen Notruf ab. Ihr Glück: Bergretter aus Hallstatt, unter ihnen ein Alpinpolizist, kamen zu dieser Zeit gerade von einer Kletter- und Übungstour zur Bergstation der Hunerkogel Seilbahn zurück, als sie vom Unfall erfuhren. Sie wurden mit einem Skidoo zur Unfallstelle gebracht.

Frau drohte zu ersticken
Stückchenweise seilten sich die Retter zu der Frau und retteten sie. „Es gab zwei Probleme. Die Frau wurde sozusagen eingeschmolzen, weil durch die Körperwärme das Eis schmilzt und dann wieder gefriert. Außerdem wird der Druck auf den Brustkorb immer größer, die Frau drohte zu ersticken“, beschreibt Alpinpolizist und Bergretter Michael Gruber die dramatischen Minuten.

45 Minuten musste die Frau, sie war mit kurzer Hose und kurzem Leibchen bekleidet, bei Bewusstsein und ansprechbar, ausharren, ehe sie aus der Spalte geholt werden konnte. Sie wurden ins Krankenhaus Schladming geflogen.

Michael Gruber hat derweilen noch eine Warnung für die Bergsteiger: „Derzeit braucht man am Gletscher gute und angepasste Ausrüstung, wie Eispickel und Steigeisen. “

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